Hauskauf mit Geschmäckle Linde-Chef droht Ärger
07.07.2007, 16:59 UhrDem Vorstandsvorsitzenden von Linde, Wolfgang Reitzle, könnte im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf einer Villa juristischer Ärger ins Haus stehen. Die Staatsanwaltschaft München habe einen schriftlichen Hinweis bekommen, dass es wegen des Kaufs einer Immobilie ein Gespräch über Möglichkeiten zur Reduzierung des Preises gegeben haben soll, bestätigte Oberstaatsanwalt Anton Winkler einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". "Es ist ein Hinweis, den wir überprüfen müssen. Wir wissen nicht, ob die Behauptung Wahrheitsgehalt hat." Es gebe bisher keine Ermittlungen.
Laut "Spiegel" wollte der Vorstandschef von Linde im vergangenen Jahr in München-Bogenhausen eine Villa für 7,8 Mio. Euro erwerben. Den Preis sollte sein Unternehmen zahlen. Sowohl Reitzle als auch der Aufsichtsratsvorsitzende von Linde, Manfred Schneider, hätten bestätigt, der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden sehe vor, dass das Unternehmen ihm ein Wohnhaus zur Verfügung stelle, schreibt das Magazin.
Der Verkäufer der Villa in München-Bogenhausen, Immobilienunternehmer Christian Krawinkel, habe erklärt, Reitzle habe vorgeschlagen, das Haus "optisch" billiger zu machen, schreibt der "Spiegel". Krawinkel sollte das Haus zu etwa fünf Mio. verkaufen und gleichzeitig den Bau der neuen Hauptverwaltung für Linde in München betreuen können. Aus diesem Auftrag solle Krawinkel die Kaufpreisdifferenz zufließen.
Reitzle sagte dem "Spiegel" dazu: "Es war Herr Krawinkel, der die Idee aufbrachte, den Preis des Wohnhauses dann reduzieren zu wollen, wenn er die Beauftragung für den Bau der Firmenzentrale erhalten würde." Er selbst habe Manipulationen am Kaufpreis "weder vorgeschlagen noch vereinbart".
Quelle: ntv.de