Kein Abschwung in Sicht Mehr Bau-Aufträge
22.08.2008, 16:47 UhrIn der deutschen Bauwirtschaft ist die befürchtete Konjunkturabkühlung bislang nicht angekommen. Im zweiten Quartal erhöhten sich Umsätze und Auftragseingänge deutlich. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie bestätigte am Freitag seine Umsatzprognose von 4 Prozent für dieses Jahr. Der Zentralverband des Baugewerbes sprach von einer weiterhin gespaltenen Entwicklung. "Während der Wohnungsbau weiter rückläufig ist, liegen der Wirtschaftsbau und der öffentliche Bau im Plus", sagte Hauptgeschäftsführer Karl Robl.
Die Mitarbeiterzahl im Bauhauptgewerbe sank nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden im Durchschnitt der ersten sechs Monate um 1,9 Prozent auf rund 689 000. Im Juni arbeiteten 703 000 Menschen in den von der Statistik erfassten Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten.
Keine Rede von Rezession
Im zweiten Quartal stieg der Branchenumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7,2 Prozent auf rund 37 Milliarden Euro. Grund dafür waren auch die gestiegenen Einkaufspreise, die an die Kunden weitergegeben wurden. Die Auftragseingänge wuchsen im zweiten Quartal um 3,4 Prozent, im Juni waren es sogar 5,7 Prozent. "Von einer nahenden Baurezession, wie von einigen ausgerufen, kann somit keine Rede sein", stellte der Bauindustrie-Verband fest.
Der Wirtschaftsbau bleibe der Motor. Dort habe der Ordereingang im zweiten Quartal um 6,9 Prozent zugelegt, der Umsatz um 13,6 Prozent. Der Wohnungsbau habe sich dagegen noch immer nicht erholt. Die Folgen der Ende 2006 gestrichenen Eigenheimzulage und der Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007 seien immer noch zu spüren, hieß es. So sank der Auftragseingang in diesem Sektor im zweiten Vierteljahr um 8,7 Prozent, die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ging um 3 Prozent zurück.
Quelle: ntv.de