Ran an die Vermögenden Merill Lynch kauft zu
29.01.2007, 16:10 UhrDie US-Investmentbank Merrill Lynch kauft für rund 1,8 Milliarden Dollar das auf reiche Privatkunden spezialisierte Institut First Republic. Damit reagieren die Amerikaner auf das in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Wachstum im Geschäft mit vermögenden Klienten.
Der Preis von umgerechnet 1,4 Milliarden Euro in bar und Aktien entspreche einem Aufschlag von 44 Prozent auf den Schlusskurs vom vergangenen Freitag, teilte Merrill Lynch am Montag mit. Die Übernahme der auf Immobilienfinanzierungen fokussierten Bank solle bis Ende 2008 geringfügig positiv zu den Geschäftsergebnissen beitragen. Den Abschluss der Transaktion erwarten die US-Amerikaner im dritten Quartal.
Die in San Francisco ansässige First Republic Bank soll auch nach dem Kauf als eigenständige Einheit unter ihrem bisherigen Management weiterarbeiten. Merrill Lynch will aber die Expansion der Kalifornier vorantreiben. Zugleich sollen Synergien zwischen beiden Instituten ausgenutzt und damit zusätzliche Erträge erwirtschaftet werden. First Republic hatte per Ende September Finanzierungen über 7,6 Milliarden Dollar ausstehen. Das verwaltete Vermögen belief sich auf 16,4 Milliarden Dollar.
In den vergangenen sechs Jahren hat Merrill Lynch Hunderte von Bankern im Bereich Private Wealth Management eingestellt, um so auf die weltweit steigende Zahl Reicher zu reagieren. Bei dem US-Institut fallen in diese Kategorie Kunden mit einem Mindestvermögen von zehn Millionen Dollar.
Die Aktien von Merrill Lynch reagierten im frühen Handel mit Kursverlusten von 1,5 Prozent auf 93,13 Dollar. Die Titel von First Republic legten dagegen um 40 Prozent auf 53,64 Dollar zu.
Quelle: ntv.de