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Mehr Geld für Yahoo Microsoft legt drauf

Der Softwarekonzern Microsoft hat laut US-Medien im Ringen um die Übernahme des Internetunternehmens Yahoo seine milliardenschwere Übernahmeofferte aufgestockt. Microsoft habe das Gebot um "mehrere Dollar" je Aktie erhöht, berichtete die "New York Times" am Freitagabend unter Berufung auf Insider. Die Verhandlungen könnten aber immer noch verschoben werden oder scheitern.

Anderen Medien zufolge soll Microsoft eine Anhebung der Offerte von ursprünglich 31 auf bis zu 33 US-Dollar je Yahoo-Aktie in Aussicht gestellt haben. Yahoo und einige Großaktionäre wollten aber zwischen 35 und 37 Dollar, hieß es im "Wall Street Journal". Die Gespräche zwischen beiden Seiten hätten sich am Freitag deutlich intensiviert.

Mit dem Kauf will der weltgrößte Softwareanbieter den bei Online-Suche und Internet-Werbung dominanten Rivalen Google verschärft angreifen. Microsoft hatte bereits mehrfach mit einem feindlichen Übernahmeversuch auch gegen den Widerstand der Yahoo-Spitze gedroht.

Zuletzt hatte Microsoft-Chef Steve Ballmer angekündigt, seine Entscheidung zum weiteren Vorgehen in Kürze bekanntzugeben. Das bereits vor drei Monaten abgegebene Kaufangebot Microsofts war ursprünglich 45 Mrd. Dollar (28 Mrd. Euro) wert

Auf die Nachricht von neuen Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen hatte die Yahoo-Kurs im Handelsverlauf mit deutlichen Aufschlägen reagiert. Die Microsoft-Aktie verlor dagegen leicht.

Feindliche Übernahme?

Am Morgen hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen berichtet, Microsoft gehe möglicherweise zu einer feindlichen Übernahme von Yahoo über. Beim Software-Marktführer liefen bereits die Vorbereitungen, um das Geschäft mit Hilfe der Yahoo-Aktionäre unter Dach und Fach zu bringen, hieß es.

Mit einer entsprechenden Ankündigung von Microsoft sei demnach "wahrscheinlich" noch im Laufe des Tages zu rechnen. Der Softwarekonzern könnte seine Entscheidung aber auch noch hinauszögern.

44 Milliarden und keinen Penny mehr

Bei einer Mitarbeiterversammlung am Donnerstag lieferte Microsoft-Chef Steve Ballmer keine eindeutigen Aussagen. "Wir sind bis zu einem gewissen Grad bereit, für diese Sache zu bezahlen. Ist dieser Grad überschritten, endet diese Bereitschaft", sagte Ballmer. "Ich weiß genau, wie viel mir Yahoo wert ist. Ich werde keinen Penny mehr ausgeben und ich werde bis zu diesem Limit gehen, wenn der Deal dadurch perfekt gemacht werden kann." Eine genaue Zahl nannte der Konzernchef jedoch nicht.

Damit blieb unklar, ob Microsoft seine bisherige Offerte aufstocken würde. Bereits am Mittwoch war eine Debatte im Microsoft-Verwaltungsrat über eine Anhebung der Offerte dem "Wall Street Journal" zufolge ergebnislos verlaufen.

Das Online-Unternehmen Yahoo hatte eine von Microsoft für den 26. April gesetzte Frist verstreichen lassen, bis zu der es das Übernahmeangebot akzeptieren hätte sollen. Microsoft hat gedroht, bei einer Ablehnung des Angebots eine feindliche Übernahme anzustreben. Yahoo hatte die von Microsoft gebotene Summe als zu niedrig bezeichnet.

Quelle: ntv.de

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