Regulierung kostet Jobs Netzbetreiber unter Druck
28.02.2008, 12:13 UhrDie verschärfte Netzregulierung wird einem Magazinbericht zufolge in der deutschen Energiewirtschaft radikale Einschnitte beim Personal zur Folge haben. Allein durch acht bereits beschlossene oder geplante Sparmaßnahmen in der Branche würden voraussichtlich mindestens 4.000 Arbeitsplätze gestrichen, schreibt das Wirtschaftsmagazin "Capital".
Bei den Großkonzernen E.on und EnBW sollen danach im Zuge von Umstrukturierungen bei den Verteil-Netzen insgesamt bis zu 2.100 Arbeitsplätze wegfallen. Betroffen seien aber auch Regionalversorger und Stadtwerke.
Als Grund gab das Magazin vor allem ein neues System zur Festlegung der Preise, die die Netzbetreiber für die Benutzung ihrer Leitungen von anderen Unternehmen bekommen, an. Diese Anreiz-Regulierung, die 2009 kommt, setze die Branche unter erheblichen Renditedruck. E.on und EnBW waren nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Scholz: Wirtschaft soll nicht entlassen
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz appellierte unterdessen vor dem Hintergrund der Februar-Arbeitsmarktdaten an die Unternehmen, angesichts ihrer guten Geschäftssituation keine weiteren Beschäftigten zu entlassen. Politik und Wirtschaft seien aufgefordert, die Lage am Arbeitsmarkt weiter zu verbessern, sagte Scholz.
Die Wirtschaft müsse ihren Beitrag leisten, "indem sie ihre gute Auftragslage nutzt und ihrer Verantwortung gerecht wird, also einstellt und qualifiziert, statt - trotz guter Geschäftslage - Beschäftigung abzubauen, wie man es in diesen Tagen von einigen Großkonzernen wieder hört", erklärte Scholz. Die Politik müsse ihre Reformanstrengungen fortsetzen und die Arbeitsvermittlung weiter optimieren. Am Mittwoch hatte der Münchener Autobauer BMW angekündigt in diesem Jahr 8.100 Stellen zu streichen.
Quelle: ntv.de