ABN-Hängepartie Neues Gebot für LaSalle
07.05.2007, 08:21 UhrIm Poker um die größte Übernahme der Bankengeschichte hat die heiß umworbene ABN Amro bestätigt, von dem Konsortium um die Royal Bank of Scotland (RBS) ein Angebot für die US-Tochter LaSalle erhalten zu haben. Die Offerte habe einen Wert von 24,5 Milliarden Dollar, teilte die niederländische Bank am Montag weiter mit.
Das Angebot hänge aber davon ab, ob ein Gebot für die gesamte niederländische Bank erfolgreich sei. Die Aktionäre sollten nun auf einer außerordentlichen Versammlung das Angebot der RBS-Gruppe gegen die bereits empfohlene Offerte der Bank of America abwägen, teilte die Bank mit.
Reuters hatte bereits am Wochenende aus Kreisen erfahren, dass das RBS-Konsortium, dem auch die spanische Santander und die niederländisch-belgische Fortis angehören, für ABN Amro etwa 39 Euro je Aktie bieten will. Damit würde die Bank mit 72 Milliarden Euro bewertet und die Übernahme zur größten in der Bankenbranche.
ABN hatte seinen Aktionären am Freitag nach wie vor ein Zusammengehen mit dem britischen Konkurrenten Barclays empfohlen, deren Gebot mit mehr als 60 Milliarden Euro um einiges niedriger liegt. Im Zuge der Einigung mit Barclays hatte ABN ursprünglich auch einen Verkauf von LaSalle an die Bank of America für 21 Milliarden Dollar (etwa 15,5 Milliarden Euro) eingefädelt.
Dieses Geschäft wurde inzwischen aber auf Eis gelegt: Ein niederländisches Gericht hatte ABN untersagt, LaSalle ohne Zustimmung der Aktionäre zu verkaufen. Im Zuge dessen wird mittlerweile spekuliert, dass ABN-Chef Rijkman Groenink eventuell abtreten werde.
Quelle: ntv.de