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Panikverkäufe in China Peking strafft Geldpolitik

Panikverkäufe haben am Dienstag die Börsen in China einbrechen lassen. Nachdem die Zentralbank am Wochenende die obligatorischen Rücklagen zur Kreditvergabe für Banken erhöht hatte, rutschte der Shanghai-Index um acht Prozent in den Keller. Dienstag war der erste Handelstag für die chinesischen Wertpapiermärkte nach den Ferien zum traditionellen Drachenbootfest. Es war der schwerste Kursrutsch an einem Tag seit mehr als einem Jahr, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Zentralbank sorgt für Unruhe

Mit den am Samstag verkündeten Maßnahmen zur Anhebung des Reservesatzes wollen die Finanzbehörden die verfügbare Geldmenge auf den Märkten einschränken und das rapide Wirtschaftswachstum abkühlen. Anleger befürchten dadurch eine Schwächung der Wertpapiermärkte.

Der Shanghai Composite Index verlor um 7,73 Prozent und landete auf 3072,33 Punkten bei Handelsschluss. Der Composite Index der kleineren Börse im südchinesischen Shenzhen sackte um 8,02 Prozent auf 928,20 Punkte ab.

Gewaltiger Wachstumshunger

China verbraucht seine natürlichen Ressourcen doppelt so schnell wie sie nachwachsen können. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie über den "ökologischen Fußabdruck" der Chinesen, die von der Umweltstiftung WWF in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Rat für internationale Kooperation in Umwelt und Entwicklung (CCICED) erstellt wurde. Demnach habe sich der durchschnittliche "ökologische Fußabdruck" in China seit den 1960er Jahren verdoppelt. Die kommenden 20 Jahre seien für das Land eine "kritische Phase", in der eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden müsse.

Gegenwärtig konsumiere China 15 Prozent der biologischen Kapazitäten der Erde. Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen von 2003 benötige jeder der 1,3 Mrd. Chinesen theoretisch 1,6 Hektar nutzbaren Lands, um die nötigen Ressourcen für seinen Lebensstil zu erhalten. Diese Zahl liege zwar noch deutlich unter dem globalen Durchschnitt von 2,2 Hektar und China rangiert damit nur auf Platz 69 unter 147 untersuchten Ländern. Für das Reich der Mitte bedeuteten die wachsenden Zahlen wegen seiner großen Bevölkerung und der starken wirtschaftlichen Entwicklung dennoch große Herausforderungen.

Kleine Schritte gefordert

In der Studie machen die Organisationen Vorschläge, wie Chinas "Fußabdruck" auf einfache Weise bereits verkleinert werden könnte, zum Beispiel durch Investitionen in saubere Technologien und den Wechsel zu Energiesparlampen.

Quelle: ntv.de

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