Kollisionsgefahr in der Luft Piloten fordern Ampeln
27.05.2008, 12:25 UhrAngesichts des boomenden Luftverkehrs hat die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vor der Gefahr von Flugzeugkollisionen gewarnt. Die Größe der Flughäfen halte nicht mit dem Verkehrsaufkommen mit, sagte VC-Sicherheitsexperte Burkhart Kaumanns auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin. Vor diesem Hintergrund fordert die Gewerkschaft eine bessere Ausrüstung von Flughäfen und Maschinen.
Kaumanns kritisierte, dass die Luftfahrt in manchen Gebieten sogar dem Straßenverkehr hinterherhinke. Auf Flughäfen müssten etwa bessere Markierungen mit Hilfe von Beleuchtung und auch Ampeln installiert werden, um Zusammenstöße zu verhindern. Das VC-Vorstandsmitglied verwies auf mehrere schwere Vorfälle in der Vergangenheit.
Nach Einschätzung der VC könnten Verkehrsmaschinen auch mit Warnsystemen ausgestattet werden, die etwa Alarm auslösen, wenn sich die Flugzeuge den Landebahnen nähern. Außerdem gebe es bereits Navigationssysteme für den Boden. Kaumanns verwies in dem Zusammenhang auf den neuen Superjumbo Airbus A380.
Transponder für Segler
Weitere Gefahren lauern laut VC in der Luft. So sollten Segelflugzeuge in Zukunft mit automatischen Positionsmeldern, so genannten Transpondern, ausgerüstet sein, um Zusammenstöße mit Verkehrsmaschinen zu verhindern. "Wir müssen ausweichen, können es aber gar nicht. Wir sehen sie nicht", sagte Kaumanns auch im Hinblick auf hohe Geschwindigkeiten von Verkehrsmaschinen.
Die Gewerkschaft kritisierte zudem, dass vor allem viele Langstreckenpiloten übermüdet seien. Über die Manteltarifverträge bei den Fluggesellschaften müsse deswegen garantiert werden, dass Piloten ausreichende Ruhezeiten hätten. Notfalls müsse der Gesetzgeber eingreifen.
Quelle: ntv.de