China fürchtet Papierflut Ping An will mehr Kapital
05.03.2008, 12:31 UhrChinas zweitgrößter Lebensversicherer Ping An hat für seine umstrittene Mega-Kapitalerhöhung grünes Licht von seinen Aktionären bekommen. Die Anteilseigner stimmten dem Plan am Mittwoch auf einer Versammlung in Shenzhen zu, wie staatliche Medien unter Berufung auf eingeweihte Kreise berichteten. Ping An könnte durch die Ausgabe neuer Aktien und Wandelanleihen insgesamt rund 17 Mrd. US-Dollar einnehmen. Dies wäre eine der größten Refinanzierungen in der Wirtschaftsgeschichte.
Allerdings braucht Ping An für das Vorhaben noch die Genehmigung der heimischen Börsenaufsicht. Diese hatte aber Konzernen zuletzt eindringlich davon abgeraten, in großem Stil neue Aktien auszugeben. Die Angst vor einer weiteren Überschwemmung mit neuen Papieren hatte Chinas Märkte in den vergangenen Monaten stark belastet; am Mittwoch schloss die Börse Schanghai deshalb ebenfalls schwächer. Der Vize-Chairman der Börsenaufsicht, Fan Fuchun, sagte nun, der Plan von Ping An werde genauestens geprüft.
Viele Analysten gehen davon aus, dass Ping An am Ende nur weniger Aktien ausgeben kann als geplant oder das Vorhaben verschieben muss. Der schnell wachsende Versicherer braucht das Geld nach eigenen Angaben für Investitionen im In- und Ausland. Details nannte der Konzern bislang nicht. Nach der Ankündigung der Kapitalerhöhung im Januar hatte es zeitweise Spekulationen gegeben, Ping An könnte einen Teil der Erlöse dazu nutzen, sich im großen Stil beim britischen Rivalen Prudential einzukaufen. Prudential-Aktien legten damals 14 Prozent zu, obwohl die Gerüchte nicht bestätigt wurden. Am Mittwoch verzeichneten die Papiere im frühen Londoner Handel einen Aufschlag von sechs Prozent.
Quelle: ntv.de