BaFin gibt grünes Licht Porsche legt Pflichtofferte vor
30.04.2007, 12:27 UhrPorsche hat von der Finanzaufsicht grünes Licht für sein Angebot für Volkswagen erhalten. Der Sportwagenbauer muss die Pflichtofferte aber leicht nachbessern.
Nach Abschluss der Prüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werden den VW-Aktionären 100,92 je Stamm-und 65,54 Euro je Vorzugsaktie angeboten, wie aus den am Montag von Porsche im Internet veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Der Preis für die Vorzugspapiere liegt neun Cent höher als von Porsche zunächst geplant. Die Offerte gilt bis zum 29. Mai.
Damit ist die Offerte an die übrigen Aktionäre aber nach wie vor wohl zu gering, um diese zum Verkauf in größerer Stückzahl zu motivieren. Am Montag kosteten die VW-Papiere gut 111 Euro. Mit dem Kauf von 3,6 Prozent der Stammaktien hatte Porsche die 30-Prozent-Schwelle bei VW überschritten und ist damit gezwungen, ein Übernahmeangebot abzugeben.
Ursprünglich hatten die Stuttgarter für die Vorzugsaktien lediglich 65,45 Euro zahlen wollen. Den Preis für das Angebot an die Stammaktionäre beließ die BaFin unverändert bei den von Porsche vorgeschlagenen 100,92 Euro.
Porsche hatte im Herbst 2005 das erste große Aktienpaket an dem Wolfsburger Autobauer erworben und seitdem seinen Anteil kontinuierlich ausgebaut. Zweitgrößter Aktionär ist das Land Niedersachsen mit 20,3 Prozent, dass sich von seinem Anteil aber nicht trennen will. Ministerpräsident Christian Wulff hatte vor kurzem sogar in Aussicht gestellt, den Anteil auf 25 Prozent zu erhöhen. Derzeit sei eine voraussichtlich rund 1,15 Mrd. Euro teuer Aufstockung des Landesanteils aber nicht nötig.
Bislang sorgt das VW-Gesetz dafür, dass die Stimmrechte jedes Aktionärs auf maximal 20 Prozent begrenzt sind. Das VW-Gesetz steht beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) jedoch auf dem Prüfstand. Eine Entscheidung über das aus den 60er Jahren stammende VW-Gesetz wird noch vor der Sommerpause erwartet.
Quelle: ntv.de