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Trotz Mehrwertsteuer Praktiker bleibt auf Kurs

Die Baumarktkette Praktiker hat erste Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt und sein Umsatzziel für 2007 nach eigenen Angaben trotz erschwerter Bedingungen erreicht. Der Umsatz stieg um 24,8 Prozent auf 3,95 Mrd. Euro. Zuvor hatte das Unternehmen die Marke von vier Mrd. Euro angepeilt. Ohne die Tochter Max Bahr ist der flächenbereinigte Umsatz nur um 0,6 Prozent gestiegen.

Zahlen zum Gewinn lagen noch nicht vor. Der Vorstand der Praktiker Bau und Heimwerkermärkte Holding AG bekräftigte jedoch seine Prognose, im vergangenen Jahr ein Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebita) von rund 125 Mio. Euro erreichen zu können.

Schwieriger Gesamtmarkt

Wie Praktiker am Donnerstag im saarländischen Kirkel mitteilte, habe sich das Unternehmen in einem rückläufigen Gesamtmarkt behaupten können. In der zweiten Jahreshälfte habe man sogar Marktanteile gewonnen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer und ein insgesamt schwacher Konsum haben aber erkennbare Spuren in der Gesamtnachfrage der Branche hinterlassen.

Stark im Ausland

Deutlich besser entwickelte sich das Geschäft im Ausland. Hier konnte die Baumarktkette seine Umsatzdynamik nach eigenen Angaben massiv steigern. Einen Anteil daran hätten auch die 15 neuen Märkte gehabt, die überwiegend in der zweiten Jahreshälfte eröffnet wurden. Beigetragen habe aber auch eine nochmalige Steigerung der Flächenproduktivität bestehender Standorte.

Bereinigt um die Veränderungen in der Verkaufsfläche ergibt sich ein Umsatzzuwachs von 11,4 Prozent. Das Ausland ist also auch 2007 wesentlicher Wachstumsmotor geblieben.

Aktie im Kurstaumel

Die vorbörslich veröffentlichten Umsatzzahlen wurden zunächst positiv aufgenommen. Analysten von UniCredit bezeichneten die Aktie nach dem starken Kursverfall seit Mitte 2007 nun als günstig bewertet und sprachen eine Kaufempfehlung aus. Mit Blick auf die Ebita-Prognose des Vorstands rechnen sie für das abgelaufene Jahr mit einem Ergebnis von 128 Mio Euro. Im deutschen Heimwerkermarkt halten sie für das laufende Jahr ein Wachstum zwischen ein und zwei Prozent möglich. Dafür sprächen die unterdurchschnittliche Entwicklung im abgelaufenen Jahr sowie der hohe Ölpreis und die Einführung des "Energiepasses" ab Mitte 2008.

Die anfänglichen Kursgewinne gab die Aktie dann wieder ab. Zum Mittag war der Titel mit einem Minus von 8,5 Prozent einer der größten Verlierer im Nebenwerteindex MDax. "Die Zahlen von Praktiker waren enttäuschend. Besonders, wenn man Metro sieht: Denn es ist möglich, im deutschen Einzelhandel Geld zu verdienen", sagte ein Aktienhändler. Deutschlands größter Handelskonzern Metro ist 2007 gegen den Branchentrend gewachsen.

Auch die WestLB zeigte sich enttäuscht von dem flächenbereinigten Umsatz, den Praktiker im vierten Quartal in Deutschland erzielte. Der Markt habe die schwache Entwicklung allerdings bereits erwartet. Seit Jahresbeginn habe der Kurs stark nachgegeben. Das bisherige Kursziel von 29 Euro und die Einstufung der Aktie unter "Halten" werde derzeit überprüft.

Quelle: ntv.de

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