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Superzahlen zum Bieterkampf Preis für ABN steigt

Das von mehreren Banken umworbene niederländische Finanzinstitut ABN Amro hat überraschend seine Quartalsbilanz vorgezogen und die Investoren mit einem satten Gewinnplus begeistert. Auch die Aussicht auf einen Preis treibenden Bieterkampf nach dem Auftauchen neuer Interessenten ließ die Aktie am Montag um fünf Prozent auf ein Rekordhoch von 35,64 Euro klettern. Damit ist die Bank rund 67,5 Milliarden Euro wert und es geht potenziell um die größte Bankenfusion aller Zeiten.

ABN Amro bezifferte den Gewinn für das erste Quartal auf 1,31 Milliarden Euro - ein Plus von 30,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aus dem fortgeführten Geschäft kletterte das Ergebnis um ebenfalls knapp ein Drittel auf 0,65 Euro je Aktie. Wegen der jüngsten Entwicklungen sei ABN um volle Transparenz bemüht und habe die Veröffentlichung der Quartalszahlen um zehn Tage vorverlegt, erklärte die Bank. Zu den laufenden exklusiven Verhandlungen mit dem britischen Rivalen Barclays oder den neuen Interessenten um die Royal Bank of Scotland (RBS) äußerten sich die Niederländer nicht.

Analysten gehen davon aus, dass Barclays maximal 35 Euro je Aktie auf den Tisch legen wird. Dem konkurrierenden Bankenkonsortium um RBS, Santander aus Spanien und Fortis aus Belgien trauen Analysten sogar ein Gebot von bis zu 40 Euro zu. Diese waren am Freitag als Interessenten für ABN Amro aufgetaucht. Die Phase der Exklusivität der Gespräche mit Barclays endet am Mittwoch. Das Konsortium hat ABN zu Gesprächen eingeladen und fordert Einsicht in die Bücher. Aus Kreisen war verlautet, ABN werde seine Bücher nicht öffnen, so lange es keine Details zu den Plänen des Konsortiums habe.

Analysten vermuten, dass ABN die Bilanz vorgezogen hat, um ein vernünftiges Angebot zu erhalten. Ohne harte Aussagen zur Geschäftsentwicklung sei ABN Amro wohl kaum dazu in der Lage, sagte Thijs Berkelder von Petercam. "Der Vorschlag von Fortis, RBS und Santander hat nun wirklich einen Bieterstreit eröffnet", sagte er.

Quelle: ntv.de

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