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Teuerung auf Jahreshoch Preise steigen weiter

Die Lebenshaltung in Deutschland hat sich im September so stark verteuert wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Verbraucherpreise lagen im Schnitt überraschend 2,5 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Damit liegt die Inflationsrate über der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB), die die Preisstabilität bei Raten unter zwei Prozent gewahrt sieht. Im Juli und August hatte die Rate noch bei 1,9 Prozent gelegen, zuletzt betrug sie im September 2005 ebenfalls 2,5 Prozent. Im direkten Vergleich von August auf September zogen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent an.

Im Vergleich zum September 2006 mussten die Verbraucher für Heizöl, Strom und fürs Tanken deutlich tiefer in die Tasche greifen, wie aus den vorliegenden Daten aus sechs Bundesländern hervorgeht. Der Anstieg der Jahresteuerung geht zudem auf einen sogenannten statistischen Basiseffekt zurück: Während sich Energie vor einem Jahr verbilligte, verteuerte sie sich nun. Für Preisauftrieb sorgten teurere Bekleidung und wie zuletzt Molkereiprodukte; Obst und Gemüse hingegen verbilligten sich meist leicht.

Die September-Daten signalisieren Experten zufolge aber keine Wende zu einem stärkeren Preisauftrieb. Ralph Solveen von der Commerzbank verwies darauf, dass mehr als ein Prozentpunkt der Teuerungsrate derzeit auf staatliche Maßnahmen wie die höhere Mehrwertsteuer und die Einführung von Studiengebühren zurückgehe.

Bei dem für den Vergleich mit anderen europäischen Ländern ermittelten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg die jährliche Teuerung auf 2,7 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Preisstabilität bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Zum Vormonat kletterte der HVPI um 0,2 Prozent. Die endgültigen Preisdaten veröffentlichen die Statistiker am 16. Oktober.

Quelle: ntv.de

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