Wegen der anhaltenden Flaute im deutschen Fernseh-Werbemarkt hat die Sendergruppe ProSiebenSat.1 ihre Gewinn- und Umsatzprognose kassiert. Das Ziel - ein stagnierendes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 780 Mio. Euro - sei 2008 nicht zu erreichen, teilte der Konzern mit.

Stattdessen werde mit einem Rückgang auf 670 Mio. bis 700 Mio. Euro gerechnet. Das Umsatzziel von 3,3 Mrd. Euro werde der Konzern "sicher nicht erreichen", sagte ein Sprecher. Eine neue Erlösprognose gebe es derzeit nicht. Der Aktienkurs sauste um 13 Prozent nach unten.

Der Umsatz im September und die Frühindikatoren für Oktober zeigten, dass das Geschäft mit Werbung im frei empfangbaren Fernsehen in der zweiten Jahreshälfte 2008 die Erwartungen nicht erfüllen werde, hieß es in der Mitteilung. Als Gründe nannte der Konzern mit den Sendern ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und N24 das neue Vermarktungsmodell für den Verkauf von Werbezeiten und die schlechteren konjunkturellen Rahmenbedingungen in Deutschland.

ProSiebenSat.1 hatte seine Praxis ändern müssen, weil das Unternehmen nach Ansicht des Bundeskartellamts große Kunden begünstigt hatte. Der scheidende Vorstandschef Guillaume de Posch hatte im August gesagt, ProSiebenSat.1 habe inzwischen mit allen großen Werbeagenturen Vereinbarungen über die neuen Vermarktungsmodelle getroffen.