Treffen am Mittwoch Quo vadis WestLB?
13.08.2007, 10:34 UhrIm Poker um die Zukunft der WestLB wird die entscheidende Runde eingeläutet. Die Eigentümer des Geldhauses, die nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände und das Land, wollen Finanzkreisen zufolge am Mittwoch ihre Vorstellungen für die Zukunft des Instituts erörtern. Entscheidungen seien aber noch nicht zu erwarten, verlautete aus Unternehmenskreisen.
Die Sparkassenverbände im Rheinland und in Westfalen-Lippe, die die Mehrheit an der WestLB halten, plädieren Finanzkreisen zufolge für ein Zusammengehen der Düsseldorfer Landesbank mit der Stuttgarter Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Gespräche ihrer beiden Vorsitzenden Rolf Gerlach und Karlheinz Bentele mit den Sparkassen hätten eine klare Präferenz für die Lösung ergeben, hatte die Nachrichtenagentur Reuters aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen erfahren.
Verschiedene Optionen
Nordrhein-Westfalens Finanzminister Helmut Linssen sieht das nach eigenen Angaben aber nur als eine mögliche Option für die Zukunft der Bank an. Der CDU-Politiker hat auch den Verkauf des Landesanteils von durchgerechnet 38 Prozent an einen privaten Investor ins Spiel gebracht. Der Koalitionspartner FDP sperrt sich gegen einen Zusammenschluss der WestLB mit der LBBW. Ein Zusammenschluss würde nach Einschätzung der Liberalen Arbeitsplätze bei dem Düsseldorfer Geldhaus kosten.
Auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte unterstrichen, der Frage der Arbeitsplätze komme eine wichtige Rolle zu. Linssen will nun eine Investmentbank Optionen für die Zukunft des Geldhauses ausarbeiten lassen.
Die WestLB ist durch verlustreiche Geschäfte im Eigenhandel in Turbulenzen geraten. Diese haben Vorstandschef Thomas Fischer das Amt gekostet. Linssen hat mehrfach angekündigt, dass nach dem Vorliegen eines Berichts der Finanzaufsicht BaFin über die Vorgänge weitere Konsequenzen gezogen werden könnten. Auch im US-Markt für zweitklassige Hypotheken ist das Institut engagiert.
Quelle: ntv.de