Gewinn mehr als verdoppelt RIM auf Erfolgswelle
03.04.2008, 12:49 UhrDer BlackBerry-Anbieter Research in Motion (RIM) wächst trotz der US-Konjunkturkrise rasant und sieht für seinen mobilen E-Mail-Dienst weiter starke Nachfrage. Der kanadische Konzern konnte Gewinn und Umsatz zuletzt mehr als verdoppeln. Neben Geschäftskunden greifen immer mehr private Nutzer zu den Smartphones - einem Mix aus Handy und Taschencomputer.
"Die Aussichten für RIM sind besser denn je", sagte Co-Unternehmenschef Jim Balsillie am Mittwochabend nach Börsenschluss im kanadischen Waterloo (Ontario).
Der Gewinn stieg im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2007/2008 (1. März) um 120 Prozent auf 413 Mio. US-Dollar. Der Umsatz verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal gut auf 1,9 Mrd. US-Dollar (1,2 Mrd. Euro). RIM gewann für seinen Dienst 2,18 Mio. neue Kunden hinzu - trotz zuletzt zweier imageschädigender Ausfälle des Service. Insgesamt gibt es nun 14 Mio. BlackBerry-Abonnenten, rund ein Drittel davon außerhalb der USA.
Für das laufende Quartal rechnet RIM mit rund 2,2 Mio. neuen Kunden. Der Umsatz soll zwischen 2,23 und 2,30 Mrd. US-Dollar liegen, der Gewinn je Aktie zwischen 0,82 bis 0,86 US-Dollar. Mit den Zahlen übertraf RIM die Analystenerwartungen. Die Aktie stieg am Donnerstag zeitweise um mehr als sechs Prozent auf über 123 US-Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten kletterte der Kurs um etwa 150 Prozent.
Mobile Internet- und E-Mail-Nutzung ist derzeit ein großer Trend und RIM einer der stärksten Player vor allem bei Geschäftskunden. Die Unternehmen würden trotz Einsparungen wegen der Konjunkturkrise weiter BlackBerry-Geräte kaufen, sagte Balsillie. Um noch mehr private Nutzer zu gewinnen, arbeitet RIM unter anderem an einem Gerät mit berührungsempfindlichem Bildschirm als Konkurrenz zu Apples iPhone-Handy.
Apple wiederum will das iPhone weiter aufrüsten und so auch die Geschäftswelt erobern. Auch Microsoft kämpft mit einer mobilen Variante seines Betriebssystems Windows um den lukrativen Wachstumsmarkt. Wettbewerber Palm, einst Vorreiter bei Taschencomputern, leidet derzeit unter massiven hausgemachten Problemen und roten Zahlen.
Im Gesamtjahr 2007/2008 verdoppelte RIM den Umsatz fast auf 6,0 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn stieg noch etwas stärker auf 1,3 Mrd. US-Dollar. Der Konzern verkaufte 14 Mio. Geräte, rund 4,4 Mio. davon im Schlussquartal.
Quelle: ntv.de