Neue Lufthansa-Tarife Reisebüros verunsichert
16.06.2008, 18:59 UhrReisebüroverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fordern von Lufthansa und dem Buchungssystem-Betreiber Amadeus eine rasche Einigung über das künftige Preismodell. Rund zwei Wochen vor Einführung der neuen Lufthansa-Tarife gebe es für die Reisevermittler noch keine Klarheit, kritisierten die Verbände in einer gemeinsamen Mitteilung. Offen ist demnach, welche Kosten künftig bei Buchungen über das in Europa führende System Amadeus anfielen. Lufthansa erklärte dazu lediglich, man befinde sich weiterhin in Verhandlungen mit Amadeus.
Nach dem Plan der Fluggesellschaft sollen Reisebüros ab Anfang Juli für jedes verkaufte Lufthansa-Ticket 4,90 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer an die Fluggesellschaft bezahlen, um die bisherigen Tarife als sogenannte Vorzugspreise zu erhalten. Wenn ein Reisebüro nicht einwilligt, bleibt die Möglichkeit, die Flugtickets teurer anzubieten oder über das Internetportal der Lufthansa zu buchen.
Ausgang ungewiss?
Mit den Buchungssystemanbietern Sabre und Travelport hatte sich Lufthansa schon darauf geeinigt, dass deren Kunden die bisherigen Preise ohne Zuschlag nutzen können. Die Einigung zwischen Lufthansa und den zwei konkurrierenden Buchungssystemen hatte Amadeus zusätzlich unter Druck gesetzt. Um die Abwanderung von Kunden zu den Konkurrenten zu verhindern, muss der Buchungssystem-Betreiber nach Einschätzung von Beobachtern bis Juli eine Einigung erzielen.
Quelle: ntv.de