500 neue Penny-Filialen Rewe startet Billig-Offensive
04.12.2007, 21:29 UhrDer Handelsriese Rewe will nach seiner erfolglosen Bewerbung um die Discountkette Plus mit seiner Tochter Penny in die Offensive gehen. Penny soll in den kommenden Jahren mit mehr als 500 Markteröffnungen in Deutschland kräftig wachsen. Das Penny-Filialnetz im Inland werde von rund 2000 binnen fünf Jahren auf 2500 Märkte ausgebaut, kündigte Rewe an. Dabei sei die Trennung von einigen älteren Filialen berücksichtigt. Allein 2008 sollen 180 Filialen hinzukommen nach 130 Neueröffnungen 2007. Die Penny-Investitionen in Filialnetz und Werbung würden von 300 Mio. Euro 2007 auf 380 Mio. Euro 2008 aufgestockt.
Penny ist Deutschlands viertgrößter Discounter nach Aldi, Lidl und Plus. Rewe zog erst vor wenigen Wochen im Bieterrennen um die Tengelmann-Tochter Plus den Kürzeren gegen den Konkurrenten Edeka. Penny schreibt nach Angaben von Rewe schwarze Zahlen. Der Umsatz der Tochter in Deutschland werde in diesem Jahr auf etwa 6 Mrd. Euro steigen nach 5,7 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Inklusive des Auslandsgeschäfts mit rund 1000 Filialen beläuft sich der Umsatz von Penny nach Unternehmensangaben auf insgesamt 9 Mrd. Euro. Rewe ist der zweitgrößte Lebensmittelhändler in Deutschland nach Edeka. Schwerpunkt der Genossenschaftsgruppe Rewe sind Supermärkte.
Wegen schwieriger Verhandlungen um den künftigen Firmensitz zieht sich die geplante Übernahme von Plus durch Edeka möglicherweise in die Länge. "Die Gespräche über Details laufen zurzeit. Das könnte sich durchaus bis zum Sommer hinziehen", sagte eine Plus-Sprecherin am Dienstag. Bei der Bekanntgabe der Fusionspläne Mitte November war Edeka-Chef Alfons Frenk davon ausgegangen, vom kommenden Mai an 2100 Plus-Filialen in Netto-Märkte umstellen zu können. Netto ist der Discounter von Edeka. Edeka geht davon aus, dass der Zusammenschluss nicht gefährdet ist. "Unsere Grundsatzvereinbarung mit Tengelmann steht", sagte eine Edeka-Sprecherin in Hamburg. Den Fusionsantrag werde das Bundeskartellamt noch vor Weihnachten erhalten, hieß es.
"Von besonderen Verzögerungen kann nicht die Rede sein", erklärte auch Plus. Zwar könnten die derzeitigen Detailverhandlungen zwischen beiden Unternehmen länger dauern als ursprünglich angenommen. Dies bedeute aber nicht, dass sich der gesamte Zeitplan und die Anmeldung beim Kartellamt verschieben müssten. Sollten die Wettbewerbshüter das Zusammengehen von Plus und Netto genehmigen, entstünde der nach Aldi und Lidl drittgrößte deutsche Discounter mit rund 4100 Läden und einem Jahresumsatz von knapp elf Mrd. Euro. Edeka soll an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen "Netto Marken-Discount" mit 70 Prozent die Mehrheit halten.
Quelle: ntv.de