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Beschleunigter Abschwung Rezession ist da

Der Abschwung der deutschen Wirtschaft hat sich als Folge der Finanzmarktkrise und der weltweiten Konjunkturflaute im Sommer beschleunigt. Zum zweiten Mal in Folge schrumpfte wegen sinkender Exporte und einer schwachen Inlandsnachfrage die Wirtschaftsleistung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal real um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war deutlich mehr als von den meisten Ökonomen erwartet. Nach einer engen Definition sprechen Fachleute bei zwei Minus-Quartalen in Folge bereits von einer Rezession. die hatte es zuletzt 2003 gegeben.

Von Juli bis Ende September brachen die Ausfuhren als wichtiger Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft weg. Da die Importe zugleich stark zulegten, trug der Außenhandel nicht zum Wachstum bei. Aus dem Inland verzeichneten die Statistiker zwar einige positive Impulse: Die privaten und öffentlichen Konsumausgaben stiegen leicht und die Firmen bauten ihre Lager auf. Dies konnte aber den Exporteinbruch nicht ausgleichen.

Im Frühjahr war die Wirtschaft um 0,4 Prozent geschrumpft - etwas weniger als das Amt zunächst mit minus 0,5 Prozent berechnet hatte. Auch das erste Quartal fiel mit plus 1,4 statt 1,3 Prozent Wachstum besser aus als erwartet. Damit schlug sich die Wirtschaft im ersten Halbjahr insgesamt besser als die ersten Zahlen ausgewiesen hatten.

Jetzt ist es amtlich

Die negativen Nachrichten stießen bei Fachleuten auf wenig Überraschung. "Wir haben es schwarz auf weiß, die Rezession ist da", sagte Sebastian Wanke von der DekaBank. Im dritten Quartal habe es Rekorde bei Ölpreis und Euro gegeben und zudem "die vierte Welle" der Finanzkrise. Das habe der Wirtschaft ein Bein gestellt. Zum Jahresende werde es auch noch weiter bergab gehen.

Im Vergleich zu den Boomjahren 2006 und 2007 mit Wachstumsraten von bis zu drei Prozent befindet sich die deutsche Wirtschaft längst auf Talfahrt. Die meisten Experten erwarten, dass sich die Konjunktur auch in den kommenden Monaten nicht aus ihrem Tief befreien kann. Die deutsche Wirtschaft dürfte als Exportweltmeister immer stärker die Abkühlung der globalen Nachfrage zu spüren bekommen.

Die fünf Wirtschaftsweisen sagen für das nächste Jahr eine Rezession voraus, aus der sich die Wirtschaft erst ab Mitte 2009 langsam lösen werde. Ein besonders düsteres Bild hatte zuletzt der Internationale Währungsfonds (IWF) gemalt: Demnach wird Deutschlands Wirtschaft im kommenden Jahr sogar um 0,8 Prozent schrumpfen.

Quelle: ntv.de

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