Meldungen

Treffen in Singapur Richtlinien für Staatsfonds

Die durch Milliardeninvestitionen in strauchelnde Banken ins internationale Rampenlicht gerückten staatlichen Investmentfonds wollen im September neue Richtlinien zur Transparenz vorstellen. Die Arbeit dürfte bis dahin abgeschlossen sein, sagte Abu Dhabis Finanz-Staatssekretär Hamad al Suwaidi in Singapur. "Mehr als 50 Prozent der Arbeit ist getan, es geht nur noch um Details", sagte er nach dem zweitägigen Treffen. Der ADIA-Fonds gilt mit geschätzten 875 Mrd. US-Dollar im Portfolio als der größten Staatsfonds der Welt.

Die teils erheblichen Investitionen in Citibank, die Schweizer UBS, Merrill Lynch und andere Banken haben in den vergangenen Monaten ein Schlaglicht auf die Staatsfonds geworfen. Politiker in den USA und Europa äußerten Sorge, dass hinter bestimmten Investitionen politische Motive stecken könnten. Andere fürchteten ungebührlichen Einfluss ausländischer Regierungen auf Schlüsselindustrien. Das unabhängige Staatsfonds-Institut (SWF) schätzt das Gesamtvermögen der Staatsfonds auf 3,8 Bio. Dollar.

Mehr Transparenz

Kritikpunkt waren immer die oft wenig transparenten Investitionsstrategien oder Organisationsstrukturen dieser Fonds. Alle Teilnehmer der Arbeitsgruppe seien sich einig, dass mehr Transparenz nötig sei, sagte Al Suwaidi. "Die Arbeit geht weiter", fügte er hinzu, ohne Details zu nennen. Der Staatsminister machte allerdings klar, dass die Richtlinien freiwilliger Natur bleiben. Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe findet am 1. September in Santiago in Chile statt.

Vertreten sind dort nach Angaben der Arbeitsgruppe 23 Fonds unter anderem aus den arabischen Golfstaaten, China, Kanada, Norwegen, Osttimor, Äquatorialguinea und Singapur. Singapur hat zwei Fonds, darunter den "Government of Singapore Investment Corp"-Fonds, der nach Schätzungen 300 Mrd. Dollar verwaltet.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen