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Spionageaffäre bei SAP Richtungsentscheidung erwartet

In der Industriespionageaffäre zwischen den beiden Softwarehäusern SAP und Oracle wird in der nächsten Woche mit einer Richtungsentscheidung gerechnet. Vor dem Bezirksgericht in San Francisco wird am 4. September darüber beraten, ob das vom SAP-Erzrivalen Oracle angestrengte Verfahren außergerichtlich beigelegt werden kann oder ob es doch zu einer juristischen Auseinandersetzung kommt. Die Anwälte der beiden Unternehmen werden bei dem Treffen anwesend sein. Ob bereits eine abschließende Entscheidung getroffen wird, ist aber noch unklar.

Oracle-Chef Larry Ellison wirft dem deutschen Weltmarktführer für Unternehmenssoftware vor, sich wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Kundenbetreuungs-Website Oracles verschafft und von dort tausende Softwareprodukte sowie anderes vertrauliches Material heruntergeladen zu haben. Die bei dem Gericht eingereichte Klage lautet auf Diebstahl geistigen Eigentums. SAP-Vorstandschef Henning Kagermann hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken Anfang August eingeräumt, die Industriespionagevorwürfe aber vehement zurückgewiesen.

Der Walldorfer Dax-Konzern will den Konflikt außergerichtlich beilegen. SAP schlägt vor, dass alle Parteien innerhalb der kommenden Monate zu einer Schlichtung (Mediation) unter Leitung eines aktiven oder pensionierten Richters geladen werden. Der US-Konzern hat sich bislang nicht zu dieser Alternative geäußert.

SAP und Oracle stehen seit Jahren in einem erbitterten Wettbewerb im Markt für Unternehmenssoftware. Während der deutsche Konzern auf Wachstum aus eigener Kraft setzt, verfolgt US-Milliardär Ellison eine aggressive Einkaufspolitik. Um SAP von seiner Spitzenposition zu verdrängen, hat der Datenbankspezialist in den vergangenen drei Jahren mehr als 25 Mrd. US-Dollar für zahlreiche Unternehmenssoftware-Firmen aufgewendet.

Quelle: ntv.de

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