Sehr schwere Zeiten Rote Zahlen bei Leoni
11.05.2009, 14:30 UhrObwohl sich der Abwärtstrend beim Autozulieferer Leoni im März etwas verlangsamt hat, erwartet der Kabel- und Bordnetzspezialist für das laufende Jahr weiter einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang. "Entscheidend für 2009 wird die Entwicklung in der Automobilbranche sein", sagte Vorstandschef Klaus Probst in Nürnberg.
Im ersten Quartal hatte Leoni erneut rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich betrug der Verlust 49,7 Mio. Euro, nach einem Überschuss von 20 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz sank um 36 Prozent auf 492,4 Mio. Euro. Das Unternehmen intensiviert nun sein Sparprogramm und plant wie bekannt den Abbau von weiteren 430 Stellen in Deutschland.
Die Leoni habe die Krise drastisch zu spüren bekommen, sagte Probst. Allerdings habe sich der Abwärtstrend im März abgeflacht. "Auch für die nächsten Monate erwarten wir aufgrund der Informationen unserer Kunden eine leichte Belebung des Geschäfts." Die Orderbücher seien weiterhin gut gefüllt. Eine konkrete Prognose wollte das im MDax notierte Unternehmen jedoch nicht abgeben.
Sparprogramm aufgesetzt
Leoni war im Schlussquartal des vergangenen Jahres in die roten Zahlen gerutscht und hat mit einem fünf Mio. Euro teuren, weltweiten Sparprogramm reagiert. Für die Restrukturierung fallen in den kommenden Quartalen weitere Kosten an, wie Probst ankündigte. Insgesamt sollen mit Hilfe von Stellenabbau sowie der Kürzung von Investitions-, Vertriebs- und Verwaltungskosten im laufenden Jahr 150 bis 180 Mio. Euro eingespart werden.
"Wir werden auch in Deutschland krisenbedingt um Kündigungen nicht herumkommen", sagte Probst. Leoni hatte Ende März den Abbau von 430 Stellen angekündigt, nachdem im ersten Quartal bereits rund 80 Arbeitsplätze gestrichen worden waren. Weltweit wurde die Zahl der Mitarbeiter in diesem Jahr um knapp 6000 auf 45.000 verringert.
Quelle: ntv.de