Unbeliebte Geländewagen Rückgang im US-Geschäft
01.02.2008, 18:30 UhrDie deutschen Autobauer sind auf dem wichtigen US-Markt mit höchst unterschiedlichem Erfolg ins neue Jahr gestartet. Während Mercedes im Januar einen Rekordabsatz erzielte, mussten Porsche, VW und Audi deutliche Rückgänge beim Verkauf ihrer Modelle bekanntgeben.
Die Daimler-Marke Mercedes lieferte im vergangenen Monat mit 18.275 Autos 7,1 Prozent mehr aus als vor Jahresfrist. Dies sei der beste Januar-Wert der Firmengeschichte, teilte Mercedes-Benz USA mit.
Volkswagen of America hingegen verbuchte ein Minus von 13,2 Prozent und setzte nur noch 14.411 Fahrzeuge ab. Deutlich abwärts ging es auch bei Porsche. Der Sportwagenhersteller brachte 2718 Autos an die Kunden, ein Rückgang von zwölf Prozent. Bei der VW-Tochter Audi dagegen hielten sich die Verkäufe etwas über Vorjahresniveau. Sie erzielte ein Plus von 0,3 Prozent auf 6418 Wagen.
Gemischt auch die Entwicklung bei den dominierenden Autokonzernen auf dem US-Markt. General Motors steigerte die Auslieferungen um 2,1 Prozent auf 252.565 Fahrzeuge. Demgegenüber sank der Absatz von Ford um 4,1 Prozent auf 159.914 Wagen. Der japanische Autobauer Toyota musste ein Minus von 1,4 Prozent auf 151.550 Autos hinnehmen. Auch Chrysler hat auf seinem Heimatmarkt im Januar einen deutlichen Absatzrückgang erlitten. Die ehemalige Daimler-Tochter verkaufte nach eigenen Angaben mit 137.392 Autos zwölf Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der Lagerbestand ging um 15 Prozent auf 413.874 Fahrzeuge zurück.
Porsche liefert "vorausschauend" nach China
Porsche begründete den Einbruch mit seiner "vorausschauenden Lieferpolitik". Aufgrund der Verunsicherung der Verbraucher durch die Hypothekenkrise habe Porsche weniger Fahrzeuge nach Nordamerika geliefert und dafür mehr Autos in die Wachstumsmärkte China, Russland und den Mittleren Osten. Porsche hatte zuvor angekündigt, seine Lagerbestände in den USA wegen der Finanzkrise zu verringern.
Das stärkste Minus verzeichnet Porsche in der Geländewagen-Sparte. Vom Typ Cayenne konnten im Januar in Nordamerika mit 1083 Fahrzeugen 26 Prozent weniger abgesetzt werden als vor einem Jahr. Beim 911er betrug der Rückgang 10 Prozent auf 856 Neuwagen. Ein Absatzplus verbuchte dagegen die Boxster-Baureihe, von der mit 779 Fahrzeugen 13 Prozent mehr verkauft wurden als ein Jahr zuvor.
Minus 47 Prozent für den Touareg
Auch bei Volkswagen ist der US-Absatz im Januar deutlich eingebrochen. Der Jetta-Absatz ging um 15,7 Prozent auf 6488 Autos zurück, der Absatz des Passat um 24,5 Prozent auf 2101 Neuwagen. Beim Touareg brach der Absatz sogar um 47 Prozent auf nur noch 555 Fahrzeuge ein. Zulegen konnten dagegen New Beetle, das Cabrio Eos und die in den USA Rabbit genannte Basisversion des Golf. Allein der Rabbit legte um fast 11 Prozent auf 1483 Neuwagen zu.
Die Sport-Varianten GTI und R32 verkauften sich dagegen deutlich schlechter als im Vorjahr und blieben mit zusammen 1169 Neuwagen 13,5 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.
Minus 26 Prozent für den Q7
Der Autobauer Audi hat seinen US-Absatz im Januar weitgehend stabil halten können. Insgesamt habe Audi of America im vergangenen Monat 6418 Autos verkauft und damit 19 Fahrzeuge oder 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die VW-Tochter am Freitag in Auburn Hills mit. Einen deutlichen Einbruch verbuchte dagegen der Geländewagen Q7, von dem 26 Prozent weniger Autos verkauft wurden.
Der Q7 ist das zweitwichtigste Modell der Ingolstädter auf dem US- Markt. Auch beim wichtigsten Modell A4 ging der Absatz weiter zurück und sank um 8,6 Prozent auf 2618 Neuwagen. Der A4 steht in den USA vor dem Modellwechsel und soll im September durch das Nachfolgemodell abgelöst werden. Starke Zuwächse beim A6 und vor allem beim Sportwagen TT konnten den Rückgang bei A4 und Q7 aber mehr als ausgleichen.
Quelle: ntv.de