Interesse an Öl und Gas Russland baggert Irak an
11.04.2009, 12:10 UhrRussland und der Irak haben vereinbart, ihre durch den Irak-Krieg unterbrochenen Wirtschaftsbeziehungen wieder zu vertiefen. Der irakische Ministerpräsident Nuri el Maliki sagte bei einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin in Moskau, Russland müsse in seine frühere Rolle bei der Förderung der Energieressourcen im Irak zurückfinden.
"Wir sind sicher, dass russische Firmen zum jetzigen Zeitpunkt wichtige Partner sein sollten", sagte Maliki. Putin, der in seiner Amtszeit als Präsident zu den schärfsten Kritikern der US-Invasion im Irak 2003 gehörte, lobte die irakische Demokratie und den Verlauf der jüngsten Regionalwahlen in dem Land. Vor allem jedoch betonte er Russlands Interesse an den irakischen Öl- und Gasvorkommen.
Russlands Energieminister Sergej Schmatko sagte, beide Seiten seien übereingekommen, die Verträge zwischen russischen Firmen und dem Irak aus der Ära von Machthaber Saddam Hussein zu erneuern. Während der Herrschaft von Saddam Hussein hatten vor allem russische Energiekonzerne lukrative Verträge mit Bagdad geschlossen. Welche davon reaktiviert werden sollen, sagte Schmatko nicht. 1997 hatte beispielsweise der russische Ölriese Lukoil einen 2,6 Mrd. Euro schweren Vertrag über 23 Jahre für den Ausbau des riesigen Ölfeldes West-Kurna im Südirak geschlossen. Nach dem Sturz Saddam Husseins kündigte Bagdad den Vertrag.
Westliche Firmen sind bereits seit Jahren beim Wiederaufbau im Irak aktiv, die russischen Firmen wollen nun aufholen. Laut Schmatko will die irakische Seite bei der Vergabe von Verträgen "keine Firmen aus anderen Ländern" bevorzugen. Maliki reiste zum ersten Mal nach Russland, sein Vorgänger Ijad Allawi besuchte Moskau 2004.
Quelle: ntv.de