Finanzkrise fordert Tribut SAP muss sparen
09.10.2008, 12:28 UhrDer von der Finanzkrise hart getroffene Softwarekonzern SAP hat umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt. Offene Stellen würden vorerst nicht besetzt, Reisen zwischen den Standorten auf ein Minimum reduziert, Dienstwagen überprüft, sagte ein Sprecher. Auch die Vorstände beteiligen sich am Sparen und opfern zehn Urlaubstage. Außerdem werden die Manager nun wie alle Mitarbeiter nur noch in der Economy-Klasse fliegen. Die Beschäftigten sind ebenfalls aufgerufen, auf Urlaub zu verzichten.
Ob bereits erste Mitarbeiter freie Tage hergegeben haben, konnte der Sprecher nicht sagen. "Das sind Vorsichtsmaßnahmen, falls die Finanzkrise länger dauern sollte", betonte er. "Unsere Kunden werden unter den Sparmaßnahmen nicht leiden." Eine Summe, die eingespart werden soll, konnte er nicht nennen.
Die Vorstandssprecher Henning Kagermann und Leo Apotheker hatten die Mitarbeiter in einer E-Mail und auf einer Betriebsversammlung am Mittwoch über die Einschnitte informiert. "Wir wollen nicht in eine Situation kommen, wo einschneidendere Maßnahmen beschlossen werden müssen", zitierte der Sprecher die Vorstände. Weitere Maßnahmen seien dennoch möglich. Sollte sich die Wirtschaftslage dagegen wieder entspannen, könnten die beschlossen Maßnahmen auch rasch wieder rückgängig gemacht werden.
SAP hatte erst am Montag mitgeteilt, dass sich die Kunden seit der Zuspitzung der Finanzkrise bei Bestellungen stark zurückhalten. Dies schlug sich in schwachen vorläufigen Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal nieder. Bereits damals hatte der Vorstand einen Einstellungsstopp verkündet.
Quelle: ntv.de