Nach Oracle-Attacke SAP nimmt Stellung
01.07.2007, 15:47 UhrIn den Rechtsstreit zwischen Europas führendem Softwarekonzern SAP und seinem US-Konkurrenten Oracle kommt Bewegung: Das Walldorfer Dax-Unternehmen will sich am Montag erstmals konkret zu den Industriespionagevorwürfen des Rivalen äußern.
Oracle wirft SAP vor, sich wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Kundenbetreuungs-Website verschafft und von dort Tausende Softwareprodukte sowie anderes vertrauliches Material heruntergeladen zu haben. SAP bestreitet die Vorwürfe. Oracle-Chef Larry Ellison hatte die Klage wegen Diebstahls geistigen Eigentums Ende März bei einem Bezirksgericht in San Francisco eingereicht und später um eine Urheberrechtsklage ergänzt. SAP hat bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen Stellung bezogen.
Der Vorstandschef des Weltmarktführers für Unternehmssoftware, Henning Kagermann, kündigte jedoch an, das Unternehmen werde sich massiv zur Wehr setzen und eine Klageerwiderung bei Gericht einreichen.
SAP und Oracle stehen seit Jahren in einem erbitterten Wettbewerb im Markt für Unternehmenssoftware. Während der deutsche Konzern mit Sitz in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) auf Wachstum aus eigener Kraft setzt, verfolgt US-Milliardär Ellison eine aggressive Einkaufspolitik. Um SAP von seiner Spitzenposition zu verdrängen, hat der Datenbankspezialist in den vergangenen drei Jahren mehr als 25 Milliarden Dollar für zahlreiche Unternehmenssoftware-Firmen hingeblättert.
Quelle: ntv.de