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Schnelle Hilfe aus Stuttgart SachsenLB macht Minus

Die Finanzkrise hat bei der SachsenLB im vergangenen Jahr zu einem drastischen Ergebniseinbruch geführt. Die Folgen schlugen bislang mit einem operativen Verlust von 642 Mio. Euro zu Buche, teilte das Institut mit. Die SachsenLB, die inzwischen zur Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gehört, hatte im Vorjahr noch einen Gewinn von 80 Mio. Euro verbuchen können. Verantwortlich für den Verlust seien eine deutlich höhere Risikovorsorge sowie Bewertungsverluste aus Wertpapieren. Nur dank Zuschüssen ihres neuen Mutterkonzerns schaffte die SachsenLB unter dem Strich ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die SachsenLB hatte sich in großem Stil in den USA mit Ramschhypotheken verspekuliert und wurde kurz vor einem Zusammenbruch von der LBBW übernommen. Der Freistaat Sachsen, die LBBW und andere Landesbanken mussten die kleinste der deutschen Landesbanken mit milliardenschweren Garantien stützen.

Insgesamt kostete das Engagement in den USA die SachsenLB im vergangenen Jahr 1,8 Mrd. Euro. Gut 370 Mio. Euro davon wurden tatächlich als Verlust realisiert. Weitere rund 180 Mio. Euro entfielen auf die im irischen Dublin ansässige Tochter SachsenLB Europe, über die die Landesbank einen Großteil ihrer Krisengeschäfte in den USA abgewickelt hatte.

Der Großteil der Belastungen stamme aus der Neubewertung von Wertpapieren, die in Zuge der Finanzkrise deutlich an Wert verloren haben. Ende 2007 hatte die SachsenLB nach eigenen Angaben knapp drei Milliarden Euro in forderungsbesicherten Wertpapieren (ABS) und in Zweckgesellschaften investiert.

Von der Krise war auch das operative Geschäft der SachsenLB betroffen. Das Provisionsergebnis sackte ins Minus, beim Zinüberschuss wies die Bank lediglich dank eines Sondereffekts einen leichten Anstieg aus. Die Vorsorge für riskante Bilanzposten schlug mit 736 Mio. Euro negativ zu Buche. Das war zehn Mal mehr als im Jahr 2006.

Die SachsenLB galt schon immer als die finanzschwächste der deutschen Landesbanken. Mit Investitionen am US-Hypothekenmarkt hatte die Bank versucht, ihre Ertragsschwäche auszugleichen. Als die Märkte Mitte 2007 aber kippten, führte das zu erheblichen Belastungen für die Bank. Die LBBW musste ihr mehrmals mit mehreren hundert Millionen Euro unter die Arme greifen. Von Leipzig aus, dem Stammsitz der SachsenLB, will die LBBW künftig ihr Osteuropageschäft ausweiten.

Quelle: ntv.de

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