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Acciona/Enel überbieten E.on Schlacht um Endesa

Der Bieterwettbewerb um den spanischen Energieversorger Endesa hat sich am Montag weiter verschärft. Der spanische Mischkonzern Acciona und die italienischen Enel streben eine Übernahme des Versorgers Endesa an. Man wolle mindestens 41 Euro je Endesa-Aktie zahlen, teilten beide Unternehmen am Montag mit.

Nach der Übernahme würden die beiden Firmen den spanischen Versorger kontrollieren, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Angebot sei dann gültig, wenn die ebenfalls an Endesa interessierte deutsche Energiekonzern E.on nicht mehr als 50 Prozent an Endesa unter ihre Kontrolle bringe. Bislang halten Acciona und die staatlich kontrollierte Enel zusammen 46 Prozent an Endesa.

Die spanische Börsenaufsicht CNMV erklärte, sie werde über den Vorschlag von Acciona und Enel noch vor Eröffnung der Börsen am Dienstag entscheiden.

Auch E.on will die angestrebte Übernahme von Endesa mit aller Macht erzwingen und hat vor Acciona sein Angebot abermals erhöht. E.on bietet den Aktionären nun 40 Euro je Endesa-Aktie statt der zuletzt offerierten 38,75 Euro. Damit liegen die Düsseldorfer aber unter dem Acciona-Enel-Angebot. Die E.on-Kaufofferte beläuft sich damit inzwischen auf 42,3 Milliarden Euro nach zuletzt 41 Milliarden. Gestartet hatte E.on den Übernahmeversuch vor gut einem Jahr mit rund 29 Milliarden Euro. Mit der Aufstockung verlängerte E.on auch die Annahmefrist bis zum 3. April in Spanien und bis zum 6. April in den USA.

Der E.on-Vorstand kündigte überdies an, alle juristischen Möglichkeiten gegen das Vorgehen der Konkurrenten Enel und Acciona zu nutzen. Die italienische Enel hatte sich zuletzt mit der spanischen Acciona verbündet und war selbst massiv bei Endesa eingestiegen. Am Freitag hatten die Partner angekündigt, ein eigenes Übernahmeangebot für Endesa zu prüfen.

Die CNMV hatte das Vorgehen von Enel und Acciona dabei als nicht rechtens bezeichnet. Sie erklärte zudem, dass die Konzerne ein halbes Jahr mit einer neuen Offerte warten müssten - es sei denn, E.on lasse sein Angebot fallen.

Hedgefonds wollen klagen

Unterdessen wollen zwei Hedgefonds juristisch gegen eine weitere Entscheidung der CNMV vorgehen. Ihnen sei wirtschaftlicher Schaden entstanden, begründen die beiden Fonds laut einem Bericht der Zeitung "Cinco Dias" das Vorhaben. Die CNMV hatte am Freitag entschieden, dem deutschen Versorger E.on eine letztmalige Anhebung der Offerte für den spanischen Wettbewerber Endesa zu gestatten.

Die beiden Fonds, aus den USA und aus Großbritannien, hätten ihre Anteile an Endesa bereits zu je 38,75 EUR an E.on veräußert. Sie hätten verkauft, nachdem die Börsenaufsicht Anfang Februar eine Änderung des E.on-Gebots untersagt hatte.

Quelle: ntv.de

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