"Danke, Manfred Schell!" Sixt auf Rekordkurs
15.11.2007, 15:16 UhrSixt sieht sich nach einem Umsatz- und Gewinnschub in den ersten neun Monaten auf Rekordkurs – und der Bahnstreik ist das Sahnehäubchen: Mit einer ungewöhnlichen Werbekampagne bedankte sich Deutschlands größter Autovermieter bei der Lokführergewerkschaft GDL. Auf Plakaten ist zu lesen: "Danke, Manfred Schell!".
"Der Bahnstreik ist erfreulich für uns. Und je länger er dauert, desto mehr steigert das unseren Ertrag", sagte Konzernchef Erich Sixt. "An den Bahnhöfen sind wir zu 100 Prozent ausgelastet", so Erich Sixt. Teilweise gingen sogar die Mietautos aus. Sixt habe Fahrzeuge von anderen Stützpunkten an Bahnhöfe verlagert, werde aber nicht kurzfristig die Flotte mit neuen Autos aufstocken.
Bestes Quartal aller Zeiten
In den ersten neun Monaten erzielte Sixt einen Vorsteuergewinn von 110,9 Mio. Euro nach 97,2 Mio. Euro im Vorjahr. Der operative Umsatz kletterte um 13,1 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro. Im dritten Quartal 2007 legte er besonders kräftig zu und zwar um 18,9 Prozent auf 373 Mio. Euro. "Das war das beste Quartal in der Geschichte des Unternehmens", kommentierte Sixt. Den Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten steigerte der Konzern um 7,4 Prozent auf 1,17 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr soll der operative Konzernumsatz aus Vermiet- und Leasinggeschäften im Vergleich zu den 1,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr um zehn Prozent zulegen. Den Vorsteuergewinn (2006: 121,6 Mio. Euro) will Sixt 2007 um bis zu 15 Prozent steigern.
Als Wachstumsmotor habe sich einmal mehr das Auslandsgeschäft erwiesen: Vor allem in Frankreich und Spanien laufe das Geschäft gut, sagte der Konzernchef. Für die kommenden Jahre kündigte er eine weitere Expansion auf anderen Kontinenten an: "Wir sind noch unterrepräsentiert in Asien, in den USA, in Kanada und in Südamerika." Neben dem guten Auslandsgeschäft sei es dem Konzern auch gelungen, die Fahrzeugflotte besser zu steuern. "Wir konnten den Umsatz pro Fahrzeug erhöhen", erläuterte Sixt.
Preise ziehen an
Die schon länger angekündigte Preiserhöhung von bis zu drei Prozent solle nun umgesetzt werden, kündigte der Unternehmenschef an. "Wir werden sehen, ob uns der Markt folgt, aber auch die Konkurrenten haben mit steigenden Kosten zu kämpfen", sagte er. Wie sich die gestiegene Nachfrage nach Mietwagen im Zuge der Bahn-Streiks auf das Geschäftsergebnis auswirke, konnte Sixt noch nicht beziffern. Erst wenn der Streik länger andauere, werde sich dies positiv in den Geschäftszahlen bemerkbar machen.
Quelle: ntv.de