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Rote Zahlen im dritten Quartal Skype belastet Ebay

Das Debakel mit dem Internet-Telefondienst Skype hat eBay im Sommer einen Mrd.-Verlust eingebrockt. Abgesehen davon liefen die Geschäfte des weltgrößten Internet-Auktionshauses wieder deutlich besser - insbesondere in Deutschland.

EBay verbuchte im vergangenen Vierteljahr nach Angaben vom Mittwoch nach Steuern einen Verlust von 936 Mio. Dollar. Ohne die riesige Skype-Abschreibung blieb jedoch unter dem Strich ein Gewinn von 564 Mio. Dollar - ein Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. EBay räumte Anfang des Monats ein, das Potenzial von Skype deutlich überschätzt zu haben, und schrieb 1,4 Mrd. Dollar auf den Telefondienst ab. Das Unternehmen hatte Skype erst 2005 für 2,6 Mrd. Dollar gekauft.

Branchenexperten sprachen von einer beeindruckenden Geschäftsentwicklung, die lediglich von der Abschreibung überschattet worden sei. Deshalb legte die Aktie nachbörslich um bis zu sieben Prozent zu, nachdem sie bereits vor Veröffentlichung der Zahlen fünf Prozent an Wert gewonnen hatte. "Alles scheint gut zu laufen, außer Skype", sagte etwa RBC-Analyst Jordan Rohan. Den Umsatz steigerte eBay um 30 Prozent auf 1,89 Mrd. Dollar. Der Konzern gab zudem für die Zukunft ehrgeizigere Geschäftsziele aus als von Börsianern erwartet.

Mit Skype machte eBay im vergangenen Quartal einen Umsatz von 98 Mio. Dollar, eine Verdoppelung zum Vorjahr. Der Telefondienst steigerte die Zahl seiner Nutzer um gut 80 Prozent auf 240 Mio. und schreibt seit Jahresanfang schwarze Zahlen. "Dies ist immer noch ein schnell wachsendes Geschäft", betonte Firmenchefin Meg Whitman, die wegen der Mrd.-Abschreibung in die Kritik geraten war.

Viele Aktionäre hatten die Skype-Übernahme von Anfang an als überteuert kritisiert. Der Kauf war die größte Übernahme in der Branche seit dem Platzen der Internet-Blase im Jahr 2000. Zum Vergleich: Medienzar Rupert Murdoch kaufte fast zeitgleich die Internet-Kontaktbörse MySpace für nur 580 Mio. Dollar und peilt damit in diesem Geschäftsjahr einen Umsatz von 750
Mio. Dollar an.


Whitman hob besonders die rasante Entwicklung in Deutschland hervor. Erst vor drei Monaten hatte sie sich unzufrieden mit der hiesigen Entwicklung gezeigt, weil der Konzern mit einer Gebührenerhöhung viele Verkäufer verprellt hatte. eBay beschäftigt in Dreilinden bei Berlin mehr als 1000 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de

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