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Angst um Jobs Spitzenrunde zu Opel

Angesichts zunehmender Sorgen um tausende Arbeitsplätze bei Opel und Fiat plant die Bundesregierung am Donnerstag ein Spitzengespräch. Ein Sprecher der Bundesregierung wies aber einen Bericht zurück, wonach bei dem Treffen bereits eine vorübergehende Verstaatlichung von Opel beschlossen werden solle. Es gehe um Informationen. "Eine vorübergehende Verstaatlichung von Opel ist dabei nicht im Gespräch", sagte der Sprecher.

Opel-Betriebsratschef Klaus Franz sagte nach einem Treffen deutscher und italienischer Arbeitnehmervertreter, beide Seiten hätten Sorge, dass der italienische Autobauer Fiat ein Sanierungskonzept mit dem Abbau von europaweit bis zu 18.000 Arbeitsplätzen durchsetzen könne. "Was uns in der Zeit der Krise verbindet ist die Befürchtung, dass mit Brachialgewalt Arbeitsplätze zerschlagen werden", sagte Franz.

Franz vermied, klar Stellung für den ebenfalls an Opel interessierten österreichisch-kanadische Zulieferer Magna oder für Fiat zu beziehen: "Ich stehe allen Investoren gegenüber offen." Er ließ aber durchblicken, dass er im Fiat-Konzept eine größere Gefahr von Stellenstreichungen sieht. Außerdem kritisierte er das Vorhaben von Fiat-Chef Sergio Marchionne, die Zukunftsfähigkeit über die pure Größe eines Welt-Konzerns mit Fiat, Chrysler und Opel zu erreichen. "Die Antwort auf die Autokrise sind kein Mega-Merger."

Ripplewood mit ins Boot?

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" prüft inzwischen auch der amerikanische Finanzinvestor Ripplewood eine Beteiligung an der Tochter des von der Pleite bedrohten US-Konzerns General Motors (GM). Ripplewood agiert in Europa über die Tochtergesellschaft RHJ International in Brüssel, die in Deutschland 2004 bereits den Autozulieferer Honsel erworben hat. RHJ wollte den Bericht nicht kommentieren.

Am Freitag wollen sich die europäischen Opel-Händler in Wien treffen. Sie streben eine Minderheitsbeteiligung an Opel an.

Die "Rheinische Post" hatte zuvor gemeldet, der Bund wolle die Opel-Anteile von der Opel-Mutter General Motors übernehmen und verwalten, bis ein Investor für die europäischen GM-Aktivitäten gefunden sei. Dies solle zusammen mit einem Bankenkonsortium geschehen, an dem auch die staatliche KfW-Bank beteiligt sei, so die Zeitung.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nehmen an dem Treffen am Donnerstag neben Wirtschaftsminister zu Guttenberg auch Kanzleramtsminister Thomas de Maizire (CDU), Vize- Kanzler Frank-Walter Steinmeier, Finanzminister Peer Steinbrück und Arbeitsminister Olaf Scholz (alle SPD) teil.

GM muss bis Ende Mai in den USA einen erfolgversprechenden Rettungsplan vorlegen. Sonst droht die Insolvenz. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Opel-Interessenten bis dahin tragfähige Konzepte präsentieren.

Quelle: ntv.de

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