Ex-Staatskonzerne Steinbrück für Sperrminoritäten
07.05.2007, 07:32 UhrBundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass Deutschland seine industriepolitischen Interessen gezielt verfolgt. Die Bundesrepublik habe ein Interesse daran, große nationale Player in den Bereichen Telekommunikation, Bahn, Post und Logistik zu halten, sagte Steinbrück der Tageszeitung "Die Welt". "Damit kann es uns nicht egal sein, was mit diesen Firmen passiert."
Das bedeute nicht, dass "wir dort unternehmerische Mehrheiten haben müssten". Allerdings wollte der Finanzminister nicht ausschließen, dass die Bundesregierung im Einzelfall auch Sperrminoritäten an ehemaligen Staatskonzernen halten könnte. Grundsätzlich aber wolle er die verbliebenen Anteile verkaufen. "Die Frage ist allerdings, unter welchen Begleitumständen, zu welchem Preis und Zeitpunkt wir Aktien verkaufen sollten."
Steinbrück kritisierte, dass innerhalb Europas für deutsche Unternehmen nicht immer Wettbewerbsgleichheit herrsche. Das lasse sich auch daran erkennen, "dass sich einige Staaten von der Aufgabe des Briefmonopols für ihre Postunternehmen distanzieren, während wir Vorreiter sind", sagte er. Er sei deshalb zwar trotzdem für die Aufgabe des Briefmonopols, "aber nur unter fairen Wettbewerbsbedingungen in Europa".
Quelle: ntv.de