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Trotz Finanzkrise Steinbrück ist optimistisch

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück gibt sich trotz der Krise an den Finanzmärkten gelassen. Er sehe keine Gefahr für den Aufschwung oder den deutschen Finanzmarkt, sagte der SPD-Politiker auf einer Bankentagung in Frankfurt am Main. Zuversichtlich stimmen Steinbrück vor allem die deutschen Exporte in die kräftig wachsenden Volkswirtschaften Asiens und Osteuropas. Dazu komme eine anziehende Binnennachfrage, betonte Steinbrück.

"Nach Einschätzung von renommierten Ökonomen bleiben die realwirtschaftlichen Grunddaten weiterhin gesund", sagte Steinbrück. "Die Weltwirtschaft ist in guter Verfassung, was die Krisenbewältigung zusätzlich unterstützen dürfte."

Ackermann ist zuversichtlich

Auch die Deutsche Bank erwartet keine nachhaltigen Auswirkungen auf die weltweite Finanzwirtschaft infolge der US-Hypothekenkrise. Deutschlands größte Bank sieht sich nach Angaben von Vorstandschef Josef Ackermann auch aktuell kaum betroffen. "Es mag einige Zeit dauern, bis das Finanzsystem die Auswirkungen der US-Subprime-Krise verdaut hat", sagte Ackermann am auf der gleichen Bankentagung.


Doch die Probleme nach dem Einbruch des US-Hypothekenmarkts seien von einem relativ begrenzten Ausmaß. Da die Zentralbanken und Aufsichtsbehörden rechtzeitig und beherzt eingegriffen hätten, bleibe die Deutsche Bank für das Geschäftsumfeld der Branche weltweit optimistisch.

Die Deutsche Bank habe dank eines strikten Risikomanagements die Kreditrisiken unter Kontrolle. Die Geschäftsentwicklung im Juli sei zufrieden stellend verlaufen. Die von der US-Hypothekenkrise ausgelösten Marktturbulenzen ließen zwar auch die Deutsche Bank nicht völlig ungeschoren. Dennoch sei man mit dem Geschäftsverlauf in allen anderen Feldern auch im August zufrieden.

Höhere Transparenz der Banken nötig

In Deutschland hatten kostspielige Fehlspekulationen auf dem US-Hypothekenmarkt vor allem die Mittelstandsbank IKB und die SachsenLB getroffen. Ackermann rechnet jedoch nicht mit gravierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft aus der US-Hypothekenmarktkrise. "Ich sehe für übertriebene Sorge oder gar Panik keinen Anlass", sagte er. Auch der Markt für Firmenübernahmen (M&A) bleibe in den kommenden Monaten stabil.

Seiner Ansicht nach sollten die deutschen Kreditinstitute künftig höhere Anforderungen an ihre eigenen Risikosysteme stellen. Investoren hätten sich in der Vergangenheit zu sehr auf das Urteil von Ratingagenturen verlassen, kritisierte er. Am Wochenende hatte Ackermann in einem Interview den Chefs anderer Banken eine zu nachlässige Einschätzung eigener Geschäftsrisiken vorgeworfen. Banken sollten als Lehre aus der Finanzkrise für höhere Transparenz sorgen, fügte Ackermann nun auf der Tagung der Zeitung "Handelsblatt" hinzu.

Positive Reaktion

Am Finanzmarkt sorgte die Rede Ackermanns für etwas Erleichterung. "Wahrscheinlich ist alles nicht so schlimm, wie man gedacht hat", sagte Georg Kanders, Analyst der WestLB. Es sei positiv, dass das normale Geschäft bei der größten deutschen Bank zufriedenstellend laufe und sich das globale Investmentgeschäft wohl wieder fange. "Bis jetzt waren immer alle sehr skeptisch, aber nun fasst man doch wieder etwas Vertrauen in die Banken", kommentierte ein Aktienhändler.

Quelle: ntv.de

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