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Mit der Säge durch die Krise Stihl stellt Mitarbeiter ein

Ungeachtet der weltweiten Konjunktursorgen will der Motorsägenhersteller Stihl im neuen Jahr weitere Mitarbeiter einstellen. Die Produktion von 100.000 Motorsägen, die derzeit in den USA und in Brasilien hergestellt werden, werde in das Stammhaus des Weltmarktführers nach Waiblingen im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg verlagert, kündigte der Vorstandsvorsitzende Bertram Kandziora in der "Waiblinger Kreiszeitung" an. Dieses Volumen könne mit der bestehenden Belegschaft nicht produziert werden. Momentan sind nach Angaben Kandzioras 56 Stellen in Waiblingen offen; die Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter in der Fertigung seien in den vergangenen Monaten wieder gestiegen.

In Deutschland beschäftigt Stihl 3500 Mitarbeiter, davon 2800 in Waiblingen. "Das ist der höchste Stand an Stammbelegschaft seit 20 Jahren", berichtete Kandziora. Die Produkte werden von 32 Vertriebsgesellschaften und 120 Importeuren weltweit an mehr als 35.000 Fachhändler in 160 Ländern verkauft. Konzernweit beschäftigt Stihl rund 10.000 Mitarbeiter.

Investieren ohne Kredit

Die Finanzkrise sieht Stihl gelassen, weil die Eigenkapitalquote von 60 Prozent, wie Kandziora berichtete, weit über dem deutschen Durchschnittswert liege. Mittelständische Unternehmen in Deutschland verfügen demnach im Schnitt über eine Eigenkapitalbasis in Höhe von 33 Prozent. "Wir sind deshalb von der Finanzkrise nicht direkt betroffen, denn wir brauchen keine Kredite. Wir können unsere Investitionen aus dem Ertrag des Unternehmens heraus finanzieren."

Rund 200 Mio. Euro habe das Unternehmen für die Weiterentwicklung der Produkte und den Ausbau des Fertigungs- und Vertriebsverbundes ausgegeben.

Sägen gehen immer

Der Stihl-Chef geht davon aus, dass zum Jahresende die Zahl der verkauften Sägen um sechs bis sieben Prozent und der Umsatz um knapp zwei Prozent über den Vorjahreszahlen liegen werden. Für 2009 werde Stihl seine hohen Wachstumsquoten etwas korrigieren, dennoch erwarte man weltweit weitere Umsatzsteigerungen. "Die Konjunkturschwäche trifft uns nur verhalten", sagte Kandziora. Es gebe immer noch Boom-Märkte wie Osteuropa oder Südamerika.

Quelle: ntv.de

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