Missbrauch von Marktmacht Strombörse EEX im Visier
10.03.2007, 15:05 UhrFür den Missbrauch von Marktmacht an der Leipziger Energiebörse EEX gibt es nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" neue Indizien. Demnach zeigen anonym verschickte, streng geheime Handelsdaten der EEX, dass die großen Energiekonzerne die Preise an der Strombörse hochtreiben können. "Aus den Daten - die laut der Strafanzeige der EEX wegen des Verrats von Betriebsgeheimnissen echt sind - geht hervor, dass allein RWE 2006 für fast 28 Prozent des gesamten Nettostromeinkaufes verantwortlich ist", berichtet "Der Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Eine EEX-Sprecherin wollte sich am Samstag nicht näher äußern. Sie bestätigte, die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden. Bis zum Vorliegen von Ergebnissen werde die EEX keine Erklärungen zum Sachverhalt abgeben.
Laut Spiegel vermutet der anonyme Verfasser der E-Mail, dass der Konzern so den Preis in die Höhe getrieben hat, um dann im Telefonhandel viel größere Volumina zu dem künstlich angehobenen Preis zu verkaufen. RWE wollte die Daten gegenüber dem "Spiegel" nicht kommentieren. Wissenschaftler gingen davon aus, dass der Strompreis an der EEX auf Grund der Marktmacht der Konzerne um bis zu 30 Prozent überteuert ist. Unterdessen forderte der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU), eine Strafsteuer für Preistreiber.
Quelle: ntv.de