Beim angeschlagenen Münchner Modekonzern Escada zeichnet sich nach bislang unbestätigten Informationen unter den Anteilseignern eine Machtverschiebung ab. Die Tchibo-Erben Wolfgang und Michael Herz sowie ihre Mutter Ingeburg hielten mittlerweile knapp 30 Prozent der Wertpapiere, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Die Familie Herz war erst im Juni bei Escada eingestiegen. Dem Bericht zufolge hatten sie ursprünglich einen Anteil von rund 25 Prozent angestrebt.

Damit belaufe sich das Investment der Familie Herz bei dem Modekonzern auf insgesamt rund 75 Mio. Euro. Der Anteil des russischen Escada-Großaktionärs Rustam Aksenenko, der als größter Einzelaktionär bislang knapp 27 Prozent der Aktien gehalten habe, verringere sich demgegenüber auf gut 20 Prozent.

Branchenkenner spekulierten bereits über einen mittelfristigen Ausstieg des Russen, der bei Escada in der Vergangenheit durch sprunghafte Aktionen für Unruhe gesorgt habe, schreibt der "Spiegel".

Die Beteiligung von Escada-Gründer Wolfgang Ley, der bislang noch rund zehn Prozent des von ihm bis Ende 2005 geführten Unternehmens halte, rutsche nach den jüngsten Transaktionen auf rund fünf Prozent ab.