Kooperieren mit der Konkurrenz Telekom beteiligt sich an Jajah
28.05.2007, 14:54 UhrWenn Du den Feind nicht besiegen kannst, mache ihn zum Freund: Nach dieser Devise verfährt offenbar die Deutsche Telekom. Der Telekomkonzern geht eine strategische Partnerschaft mit dem Internet-Telefonieanbieter Jajah ein. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" aus Unternehmenskreisen. Im Zuge der Zusammenarbeit erwerbe der Konzern über seine Tochter T-Online Venture Fund für wenige Millionen Euro eine Beteiligung im einstelligen Prozentbereich an dem Unternehmen. Der Konzern kooperiert damit mit einem jener Startups, die dem Unternehmen derzeit zu schaffen machen. „Ziel ist es, mit der Jajah-Technologie im Telekom Festnetz neue Dienste zu entwickeln“, sagte eine mit der Partnerschaft vertraute Person.
Erst vor wenigen Tagen hatte das 2005 von Daniel Mattes und Roman Scharf gegründete Startup mitgeteilt, dass der weltgrößte Chiphersteller Intel einige Millionen in das Unternehmen investiert. Ebenso wie Deutsche Telekom plant Intel eine Technik-Kooperation. Weiterer neuer Investor ist ein bislang ungenannter Technologiekonzern. Insgesamt erhält das Unternehmen nach eigenen Angaben 20 Mio. Dollar von seinen drei neuen Partnern.
Jajah bietet preiswerte, teilweise kostenfreie Telefonate über das Internet an. Dabei können jedoch herkömmliche Festnetztelefone sowie auch Handys genutzt werden. Das Unternehmen präsentiert sich gerne als Global Player: Die zwei Gründer, Daniel Mattes und Roman Scharf, sind Österreicher, die Investoren kommen aus den USA und das Forschungszentrum steht in Israel. Derzeit zählt das junge Unternehmen drei Mio. Kunden. Jajah erwartet jedoch laut Mitgründer Roman Scharf bis Jahresende in die Region von zehn Mio. Nutzern zu kommen. Das Unternehmen erzielt laut eigenen Angaben im Durchschnitt einen monatlichen Umsatz von sechs Euro je Kunde. Die Gewinnmarge liegt laut Scharf bei 40 Prozent. Aufgrund dieser Zahlen hält Scharf einen Börsengang für wahrscheinlich. „Wir werden entweder im Frühjahr an die Börse gehen, oder eines der beteiligten Unternehmen kauft die Firma“, sagte Scharf Mitte Mai der FTD. Derzeit befürworte die Mehrheit der Anteilseigner jedoch den Börsengang.
Quelle: ntv.de