E.ON-Chef stellt Weichen Teyssen wird befördert
04.12.2007, 10:46 UhrNach dem Vorstoß in weitere Märkte richtet der größte deutsche Energiekonzern E.ON seine Führung neu aus. Chief Operating Officer (COO) Johannes Teyssen werde infolge der Expansion noch mehr als bisher für das Tagesgeschäft zuständig sein und solle stellvertretender Vorstandsvorsitzender werden, erklärte E.ON-Chef Wulf Bernotat am Montagabend. "Mir verschafft das mehr Luft", begründete er Teyssens Beförderung. Bernotat will sich noch stärker um die Energiepolitik kümmern. Auf Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel wolle er 2008 den Dialog zwischen der Energiewirtschaft und der Politik forcieren.
Bernotat wird dem Aufsichtsrat vorschlagen, Teyssen zum 1. März 2008 zu seinem Stellvertreter zu berufen. Nach Bernotats Plänen soll Teyssen für die Führung, Steuerung und Koordination des gesamten operativen Geschäfts zuständig sein. Damit steht der 48-Jährige vor einem weiteren Karrieresprung. Erst im April war er zum COO berufen worden, davor hatte er die Münchener Tochter E.ON Energie geführt. Seit 2004 ist der in Hildesheim geborene Manager Mitglied im Konzernvorstand. Bernotat führt seit 2003 die Geschicke von E.ON. Seinen Vertrag hatte der Aufsichtsrat im Mai bis 2010 verlängert.
Im Dialog mit der Politik
Der E.ON-Chef selbst will sich künftig noch stärker um die Strategie, die Energiepolitik und die Akzeptanz der Branche in der Gesellschaft kümmern. Beim Dialog mit der Politik gehe es nicht um Gesprächsrunden in der Dimension der Energiegipfel. Diese seien zu groß gewesen, sagte Bernotat. Wer daran teilnehmen soll, stehe noch nicht fest. Zentrale Themen bei den geplanten Treffen im kommenden Jahr sollten der Energiemix, der Bau von Kraftwerken und der Ausbau der Netze sein. Kohlekraftwerke blieben unverzichtbar, betonte Bernotat.
Der 59-Jährige E.ON-Chef war nach der Niederlage im Kampf um die spanische Endesa in die Offensive gegangen und hatte ein 60 Milliarden Euro schweres Investitionsprogramm auf die Beine gestellt. E.ON ist inzwischen in den russischen Strommarkt eingestiegen. In den Verhandlungen mit Gazprom über das Gasfeld Juschno Russkoje hoffe er bald auf eine Einigung, so Bernotat. In der Türkei hat der Konzern ein Joint Venture mit dem Energieunternehmen Turcas gegründet.
Auch in Spanien, Italien und Frankreich stehen die Zeichen auf Expansion. Die Handelsaktivitäten und das wachsende Geschäft mit erneuerbarer Energie werden künftig zentral gesteuert.
Quelle: ntv.de