U-Boot-Streit mit Athen Thyssen packt die Koffer
21.03.2009, 14:36 UhrDer Industriekonzern ThyssenKrupp trennt sich laut Presseberichten von seiner Werft "Hellenic Shipyards" in Griechenland. Grund sei unter anderem ein langwieriger Streit mit dem griechischen Staat um die Bezahlung von U-Booten, berichteten die Athener Zeitungen "To Vima" und "Kathimerini" übereinstimmend.
Das Verfahren zum Verkauf der Tochterfirma in der Nähe von Athen soll demnach bereits am 1. April beginnen. Eine Sprecherin der Konzernsparte ThyssenKrupp Technologies (Essen) sagte dazu nur: "Wir nehmen zu Verkäufen grundsätzlich nicht Stellung."
Hintergrund sind laut den Zeitungen Sparmaßnahmen des Konzerns, aber auch ein seit Jahren andauernder Streit um den Bau von vier U- Booten im Wert von 1,9 Mrd. Euro. Die Griechen hatten im Jahr 2000 im Voraus 80 Prozent des Betrages für den Bau der vier U-Boote vom Typ 214 gezahlt. Später jedoch habe sich herausgestellt, dass die Qualität des Prototyp-U-Bootes angeblich nicht den Erwartungen entspreche.
Sicherheit vor Tarnung
Die deutsche Seite hat dies vehement zurückgewiesen. Auch nach Reparaturen und Ausbesserungen des Prototyp-U-Bootes seien die Griechen nicht zufrieden, berichteten die Zeitungen weiter. Das U-Boot lasse sich aus großer Entfernung sehr leicht lokalisieren.
ThyssenKrupp habe zudem nicht, wie erhofft, einen Auftrag für den Bau von sechs Fregatten für die griechische Marine erhalten. Der Auftrag ging nach Frankreich. Wie die Zeitung "To Vima" berichtete, hätten bereits drei Käufer Interesse für die Werft nahe Athen gezeigt. Dort sind knapp 16.000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt.
Quelle: ntv.de