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Auf Rekordfahrt Toyota mit Gewinnsprung

Der weltgrößte Autobauer Toyota steuert dank eines ungebremsten Wachstums in Europa und China auf das siebte Rekordjahr in Folge zu. Im abgelaufenen Quartal steigerte der japanische Konzern die Gewinne um ein Drittel und damit überraschend deutlich. Dabei konnte Toyota im Ausland der Konkurrenz erneut Marktanteile abjagen, während der Heimatmarkt mittlerweile über die gesamte Branche hinweg chronisch schwächelt. Wie erwartet ließ der Konzern seine eher zurückhaltende Jahresprognose unverändert.

Wachstumsmotoren für Toyota sind die boomenden Märkte in Russland und China, wo die Japaner rasant expandieren. Doch auch in Europa und Nordamerika konnte die Gruppe einschließlich der Marke Daihatsu ihren Marktanteil stetig ausbauen. Hier zahlt sich aus, dass der Konzern mit der Hybrid-Technik aus Benzin- und Elektroantrieb etwa beim Kleinwagen Prius konsequent auf spritsparende Modelle setzt. "Wir haben überall zugelegt, außer in Japan", sagte Toyota-Manager Takeshi Suzuki.

Dank des ungebremsten weltweiten Wachstums konnte Toyota nach jüngsten Zahlen bereits 2006 die 75-jährige Dominanz des US-Konkurrenten General Motors (GM) brechen und die Opel-Mutter als Nummer eins am Weltmarkt ablösen. Den Daten von Automotive News zufolge verkaufte der Konzern im vergangenen Jahr 128.000 Autos mehr als GM. Doch nicht nur beim Absatz auch im Börsenwert ist Toyota längst an dem US-Rivalen vorbeigezogen. Die Marktkapitalisierung liegt mittlerweile mit 215 Mrd. Dollar mehr als zehn Mal höher als bei GM.

Im abgelaufenen Quartal verdiente Toyota unter dem Strich umgerechnet rund drei Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 32 Prozent. Genauso stark stieg auch das Betriebsergebnis und zwar auf ein Rekordniveau von 4,1 Mrd. Euro. Hierzu trug auch der schwächere Yen bei, der die Ergebnisse im Ausland ankurbelte. Dank einer strikten Kostenkontrolle konnte Toyota zudem die anhaltend steigenden Rohmaterialpreise ausgleichen. Der Umsatz legte um knapp 16 Prozent auf etwa 40 Mrd. Euro zu. Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr bis Ende März sind sich viele Analysten einig, dass Toyota erneut Rekordergebnisse vorlegen wird. Der Konzern selbst bleibt hier aber traditionell vorsichtig.

Branchenexperten bewerten positiv, dass Toyota zunehmend den Fokus von Nordamerika auf andere Märkte lenkt, um zukünftiges Wachstum zu ermöglichen. Denn nach der rasanten Expansion in den USA in den vergangenen Jahren drohe dort nicht zuletzt wegen der US-Konjunkturschwäche eine Stagnation, warnen Analysten. So musste der Konzern am weltgrößten Automarkt im Juli erstmals seit fast drei Jahren einen Absatzrückgang verkraften, da im Vorjahr wegen kräftiger Kaufanreize außergewöhnlich viele Fahrzeuge verkauft wurden. Toyota-Manager Suzuki gab sich hier aber gelassen. Die US-Wirtschaft werde weiter von kräftigen Konsumausgaben getragen, die auch wieder anziehende Verkäufe erwarten ließen. Zudem seien die Zahlen im vergangenen Monat die zweitbesten im Juli aller Zeiten gewesen.

Positiv bewerteten Analysten, dass Toyota anders als die heimische Konkurrenz nicht nur von den positiven Folgen des schwächeren Yen profitiert habe, sondern auch den Absatz durch eigene Anstrengungen ankurbelte. Dies mache den Konzern weniger anfällig, wenn sich die Lage an den Devisenmärkten ändere. Auch Konkurrent Honda hatte in der vergangenen Woche einen unerwartet deutlichen Gewinnanstieg verbucht.

Quelle: ntv.de

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