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Vorstandschef geschasst Turbulenzen bei Vossloh

Beim Bahntechnikkonzern Vossloh ist erneut ein Vorstandschef Opfer eines Streits mit dem Aufsichtsrat geworden. Der Aufsichtsrat habe einstimmig beschlossen, die Bestellung Gerhard Eschenröders zum Vorstandschef "mit sofortiger Wirkung" zu widerrufen, teilte der Konzern am Donnerstag im sauerländischen Werdohl mit.

Grund seien "gravierende Meinungsverschiedenheiten" innerhalb des Vorstands sowie im Verhältnis Eschenröders zum Aufsichtsrat gewesen. Werner Andree, seit 2001 Finanzvorstand bei Vossloh, sei nun Sprecher des Vorstands. Die Strategie des Konzerns werde unverändert beibehalten. Die im MDax notierten Vossloh-Aktien gingen nach der Bekanntgabe des Führungswechsels auf Talfahrt und notierten mit einem Minus von mehr als zwölf Prozent bei 70,86 Euro.

Eschenröder war erst 2006 mit einer Vertragslaufzeit bis zum Februar 2009 auf seinen Posten berufen worden. Der Manager war an die Spitze des Konzerns gerückt, nachdem sein Vorgänger Burkhard Schuchmann das Unternehmen im Streit über die Konzernstrategie verlassen hatte. Schuchmann hatte sich für eine verstärkte Expansion des Konzerns eingesetzt und deshalb eine Kapitalerhöhung angeregt. Bei der mächtigen Eigentümerfamilie des mittelständisch geprägten Konzerns war dies nicht gut angekommen. Zu den Gründen des Streits mit Eschenröder wollte sich Vossloh nicht äußern.

Der Konzern hatte im Halbjahr seinen Gewinn auf 32,1 (9,0) Millionen Euro mehr als verdreifacht und die Jahresprognose angehoben. Eschenröder hatte zuletzt nach einem Partner für das starken konjunkturellen Schwankungen unterworfene Lok-Geschäft des Konzerns gesucht. Sogar eine Trennung von der Sparte war erwogen worden.

Quelle: ntv.de

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