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Immobilienmarkt USA US-Notenbanker uneins

Der Markt für private Wohnimmobilien in den USA steuert nach den Worten eines Notenbankers auf den schwersten Einbruch seit 50 Jahren zu. Wenn die Wirtschaft schwächer werde, könnten die Preise für Wohnimmobilien in diesem Jahr noch schneller fallen, sagte der Präsident der Boston Federal Reserve, Eric Rosengren, am Dienstag.

Aussage ohne R-Wort

Frühere Abstürze im Hypothekensektor fielen allgemein mit einer sehr schweren Zeit für die Wirtschaft zusammen, warnte Rosengren, ohne ausdrücklich eine Rezession vorherzusagen. "Die Geschichte könnte sich wiederholen, oder auch nicht", sagte er vor Wirtschaftsvertretern auf einem Treffen des Wirtschafts- und Industrieverbandes von Connecticut.

"Aus meiner Sicht hat der anhaltende Rückgang bei den Investitionen in Wohnimmobilien das Risiko eines deutlichen Rückgangs der gesamten Konjunktur erhöht", sagte Rosengren. Er bewertete es als positiven Aspekt, dass die Immobilienkrise mit einem relativ stabilen Arbeitsmarkt zusammengefallen sei. Allerdings könnten die Arbeitsmarktzahlen vom vergangenen Freitag eine Wende ankündigen. Den Angaben zufolge stieg die Arbeitslosenquote von 4,7 auf 5,0 Prozent. Die Beschäftigung stagnierte.

Rosengren verwies darauf, dass der Einbruch bei den Immobilienpreisen auch insgesamt in einem relativ günstigen wirtschaftlichen Umfeld erfolgt sei. Sollte die Wirtschaft in diesem Jahr Schwächen zeigen, könnte sich der Preisverfall jedoch beschleunigen.

Abweichende Meinung

Im Hinblick auf eine mögliche Zinsentscheidung äußerte sich auch sein Kollege Charles Plosser zur Situation der US-Wirtschaft. Vor Journalisten in Pennsylvania zeigte sich US-Notenbanker Charles Plosser offen für weitere Zinssenkungen. Allerdings habe er noch nicht entschieden, wie er auf der Zinssitzung der US-Notenbank Fed Ende des Monats abstimmen werde. Wörtlich sagte Plosser: "Die Wirtschaft wird schwächer. Die Frage ist nur, um wie viel schwächer."

Es sei eine schwierige Zeit für die Geldpolitik, da auch die Inflationsgefahren noch nicht gebannt seien. Die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt, die die Angst vor einem stärkeren Abschwung geschürt hatten, bezeichnete Plosser als enttäuschend.

Entscheidung Ende Januar

Experten erwarten, dass die Fed die Zinsen am 30. Januar erneut senken wird. Die Notenbank hat zur Stützung der schwächelnden Wirtschaft seit September bereits drei Mal die geldpolitischen Zügel gelockert und den Zinssatz auf 4,25 Prozent abgesenkt. Plosser, der eher als geldpolitischer Falke gilt, ist dieses Jahr stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der Fed, der über das Zinsniveau entscheidet.

Quelle: ntv.de

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