Standortsuche läuft VW baut auf Amerika
01.05.2008, 11:51 UhrEuropas größter Autobauer Volkswagen erwartet auf dem hart umkämpften US-Markt in diesem Jahr die langersehnte Absatzwende. Die Auslieferungen sollen im der zweiten Jahreshälfte anziehen, wenn VW speziell auf den Geschmack der US-Autokäufer abgestimmte Fahrzeuge auf dem Markt gebracht hat, sagte Vertriebschef Detlef Wittig am Mittwoch während einer Telefonkonferenz.
Allerdings dürfte es noch lange dauern, bis die Wolfsburger auf dem größten Automarkt der Welt auch wieder schwarze Zahlen schreiben. Bei dem gegenwärtigen US-Dollarkurs sei es "extrem schwierig", dort die Ertragswende zu schaffen, sagte Finanzchef Hans Dieter Pötsch.
Volkswagen hat seit längerem in den USA wegen einer verfehlten Modellpolitik mit rückläufigen Absätzen zu kämpfen. Hinzu kommt der schwache US-Dollarkurs, der bei Exporten aus europäischer Produktion die Erlöse schmälert. Dagegen müssen sich die Wolfsburger - wie andere europäische Hersteller auch - mit teuren Kurssicherungsgeschäften absichern.
Um negativen Währungseffekten auszuweichen, will VW in den USA ein Werk bauen. Noch ist nicht entschieden, in welchem US-Bundesstaat es entstehen soll. Pötsch sagte, die Entscheidung werde "irgendwann später" in diesem Jahr fallen. Bisher hatte VW einen Beschluss bis zur Jahresmitte ins Auge gefasst.
Dagegen kommt die schwierige Situation in den USA Volkswagen bei einem anderen Problem gerade recht. Von der Finanzkrise sieht sich der Autobauer durch seine ohnehin geringe Präsenz in dem Land weniger betroffen als die Konkurrenz. Die stark gesunkenen US-Gebrauchtwagenpreise haben den Münchener Autobauer BMW im ersten Quartal zu einer hohen Vorsorge für Kredite gezwungen, weil der Wert der zurückgegebenen Leasingfahrzeuge sinkt. Autokonzerne müssen den Restwert von verleasten Autos abschreiben, wenn die Preise für Gebrauchwagen fallen.
Quelle: ntv.de