Rasante Aufholjagd Vietnam baut Werften aus
13.03.2008, 13:35 UhrDie Schiffbauindustrie in Vietnam steht vor einem rasanten Ausbau. Das Land sei auf gutem Kurs, um Deutschland in sieben Jahren als Schiffsbaunation zu überholen, hieß es unter Experten und Industrievertretern am Rande einer Messe in Hanoi. Wichtigste Schiffbaunation bleibt bis auf weiteres Südkorea mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent, gefolgt von Japan, China und Deutschland. Auf der Werften-Messe Vietship 2008 sind mehr als 400 Unternehmen aus Europa und Asien vertreten.
Die kommunistische Regierung Vietnams hat den Schiffbau in ihrem Industrialisierungsplan als vielversprechende Branche identifiziert. Im Jahr 2005 floss damit der Erlös aus der ersten öffentlichen Anleiheemission des Landes - rund 750 Mio. US-Dollar - in den Ausbau der vietnamesischen Werftenkapazität.
Beobachter rechnen Vietnam schon jetzt zu den fünf wichtigsten Schiffsbaunationen. "Wir sind äußerst stolz darauf", sagte Le Manh Truong, Vize-Direktor der Pha Rung-Werft. Sie gehört dem Staatsunternehmen Vinashin. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr Aufträge im Umfang von einer halben Milliarde Dollar erhalten.
Vinashin hat 200 Werften und baut unter anderem Containerschiffe. Das Unternehmen strebe aber gezielt Partnerschaften mit ausländischen Firmen an, um sich Expertise für die Annahme komplizierter Aufträge anzueignen, sagte Manager Nguyen Quoc Anh. "Bis 2015 sollen 65 Prozent der Teile aus Vietnam kommen", sagte er. "Im Moment sind es nur 35."
Unter anderem baut ein niederländisches Unternehmen Schlepper für die neuen Supertanker in Vietnam und die Norweger lassen in Vung Tau Versorgungsschiffe für die Ölindustrie fertigen.
Quelle: ntv.de