Spuren der Preissenkungen Vodafone verdient weniger
29.05.2007, 13:12 UhrBei Deutschlands zweitgrößtem Mobilfunknetzbetreiber Vodafone D2 hinterlässt der harte Wettbewerb seine Spuren. Trotz eines Kundenwachstums von 5,6 Prozent ging der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (per Ende März) um fünf Prozent auf acht Mrd. Euro zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um nahezu zehn Prozent auf 3,6 Mrd. Euro.
"Der Preisverfall hält an", sagte Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen. Dies sei dem Wettbewerb zuzuschreiben, aber auch den angeordneten Gebührensenkungen für die Weiterleitung von Gesprächen, ohne die der Umsatz mit Minuten und Daten nur leicht zurückgegangen wäre.
Joussen zeigte sich dennoch zufrieden. Vodafone sei der ertragsstärkste Netzbetreiber in Deutschland. "Wir haben eine Gewinnmarge von 45 Prozent", sagte er. Damit liege Vodafone fünf Prozentpunkte vor dem nächstbesten Wettbewerber, der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile. Es folgten E-Plus und O2.
Im vergangenen Geschäftsjahr sei der IT-Aufwand um neun Prozent gesenkt worden, sagte Joussen. Das werde weitergehen. Aus der Zusammenarbeit mit der Konzernschwester Arcor im Netz, in der Produktentwicklung und der Kundenbetreuung erhofft sich Joussen Synergien von 50 Mio. Euro pro Jahr.
Wachstumschancen in dem quasi gesättigten Mobilfunkmarkt sieht Joussen darin, die Gesprächsvolumina durch Niedrigpreise zu erhöhen, Festnetzminuten auf das Handy zu holen, neue Erlösquellen wie Werbung auf dem Handy zu erschließen oder das Datenvolumen zu steigern. Datendienste über UMTS machten schon etwa zehn Prozent des Umsatzes aus, sagte Joussen. Seit Oktober verkauft Vodafone auch selbst DSL-Anschlüsse in Zusammenarbeit mit Arcor. Bislang zähle Vodafone etwa 130.000 DSL-Nutzer. Joussen deutete Preissenkungen an, nachdem die Telekom ihre DSL-Preise um zehn bis 15 Prozent senkt.
Im Auftaktquartal hat Vodafone knapp 200.000 Mobilfunkkunden gewonnen, davon 70.000 mit Verträgen. T-Mobile zählte im ersten Quartal 1,65 Mio. neue Kunden, allerdings in Folge eines rechnerischen Sondereffekts. E-Plus holte dank neuer Marken und Kooperationsangeboten 489.000 Telefonierer auf sein Netz und O2 Deutschland gewann von Januar bis März 159.000 Nutzer.
Quelle: ntv.de