Wirtschaftsexperten einig Wir wachsen weiter
12.03.2007, 12:28 UhrTrotz höherer Mehrwertsteuer wird die Wirtschaft nach Berechnungen des DIW und des IfW auch zu Jahresbeginn robust wachsen.
Das Bruttoinlandsprodukt werde im ersten Quartal um knapp 0,5 Prozent zulegen, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Montag in Berlin mit. Bislang hatten die Experten 0,4 Prozent vorausgesagt. Im Schlussquartal 2006 hatte es noch ein Plus von 0,9 Prozent gegeben. "Wichtigste Triebfeder des Wirtschaftswachstums dürfte die Industrieproduktion sein", hieß es. Auch die Bauwirtschaft werde abermals spürbar zulegen. Ein deutlicher Dämpfer zeichne sich dagegen zu Jahresbeginn für den Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr ab. Grund sei die Mehrwertsteuererhöhung.
Auch das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) gibt sich optimistisch: es revidierte seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr abermals nach oben. Für 2007 sehen die Kieler Konjunkturforscher nunmehr ein Wachstum von 2,8 Prozent nach bisher 2,1 Prozent und für 2008 von 2,4 Prozent nach zuvor 1,8 Prozent. "Der Aufschwung in Deutschland setzt sich kraftvoll fort", erklärte das IfW. Entgegen den bisherigen Erwartungen dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion zu Jahresbeginn zwar langsamer zugenommen haben als zuvor, aber nicht gesunken sein.
"Für die erste Jahreshälfte erwarten wir einen deutlichen Anstieg der Produktion", hoben die Ökonomen hervor. Im kommenden Jahr verliere der Aufschwung an Fahrt, "nicht zuletzt aufgrund stärkerer Lohnsteigerungen". Im Jahr 2006 habe sich die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung erheblich erhöht; nach den Schätzungen des IfW war die Produktionslücke im vierten Quartal 2006 positiv. Dies decke sich mit den Aussagen der Industrieunternehmen, die in den Umfragen eine deutlich überdurchschnittliche Kapazitätsauslastung gemeldet hätten.
Treibende Kraft des Produktionsanstiegs im vierten Quartal seien die Exporte gewesen; durch den hohen Anstieg um mehr als 20 Prozent (laufende Jahresrate) werde die zugrunde liegende Dynamik der Auslandsnachfrage allerdings merklich überzeichnet.
Quelle: ntv.de