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Bonuszahlungen Wirbel um Fannie/Freddie

Neue Empörung über Millionen-Bonuszahlungen in den USA: Die staatlich kontrollierten US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac wollen nach Angaben des "Wall Street Journal" rund 210 Mio. Dollar an Boni ausschütten. Die Summe solle an insgesamt 7600 Beschäftigte gehen.

Der höchste Einzelbonus des Pakets liegt nach Angaben des Blattes bei 1,5 Mio. Dollar. Die Gelder sollten als sogenannte "Halteprämien" überwiegend bis ins kommende Jahr hinein gezahlt werden, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen Brief des für Fannie und Freddie zuständigen Regulierers an einen US-Senator. Knapp ein Viertel der Summe sei sogar schon geflossen.

Erst im März hatten Millionen-Boni für Manager des angeschlagenen US-Versicherers AIG einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Unter dem Druck der Proteste gaben einige Manager das Geld zurück.

Stopp des Bonusprogramms verlangt

Fannie Mae und Freddie Mac erlitten im vergangenen Jahr zusammen enorme Verluste von rund 108 Mrd. Dollar. Sie stehen hinter etwa jedem zweiten US-Immobilienkredit. Um einen völligen Kollaps am Häusermarkt zu verhindern, übernahm der Staat im vergangenen September die Kontrolle. Er stützt die Institute seither mit Milliardenhilfen.

Der Regulierer habe in seinem Schreiben an den Senator die "Halteprämien" als lebensnotwendig bezeichnet, um wichtige Leute nicht zu verlieren. Bei Fannie Mae sollen 60 Prozent der Beschäftigten laut dem Bericht einen Bonus erhalten; beim etwas kleineren Finanzierer Freddie Mac sind es sogar etwa 80 Prozent.

Schon vor der jetzigen Veröffentlichung der Details zu den Prämien hatten erste Spekulationen in den vergangenen Wochen für Aufregung gesorgt. Der Vorsitzende des Finanzausschusses im Repräsentantenhaus, Barney Frank, hatte den Regulierer zum Stopp des Bonusprogramms aufgefordert.

Quelle: ntv.de

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