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Miese Stimmung in Europa Wirtschaftsklima kühlt ab

Die Stimmung unter Dienstleistern, Einzelhändlern sowie in Industrie und Bauwirtschaft der Euro-Zone hat sich im Juli deutlich eingetrübt. Der Index für das Wirtschaftsklima sank dadurch unerwartet stark um 5,3 auf 89,5 Punkte, wie die EU-Kommission mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2003. Wegen der schwachen Konjunktur dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins trotz der Rekordinflation zunächst nicht weiter anheben.

In einer Befragung der Nachrichtenagentur Reuters gingen alle 85 befragten Analysten davon aus, dass die EZB den Zins bei ihrer nächsten Sitzung Anfang August bei 4,25 Prozent belässt. 17 von ihnen rechnen bis Jahresende mit zumindest einem weiteren Zinsschritt auf dann 4,5 Prozent. Die Mehrheit geht hingegen davon aus, dass die Währungshüter mindestens bis März 2009 den Leitzins nicht antasten werden. Wegen der Rekordinflation von zuletzt 4,0 Prozent hatte die EZB Anfang Juli zum ersten Mal seit 13 Monaten ihren Leitzins erhöht - von 4,0 auf 4,25 Prozent.

Konjunktur verliert rasant an Fahrt

Dadurch steigen die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher. Dies gilt zusammen mit der hohen Inflation, dem starken Euro und der Immobilienkrise in einigen Mitgliedsländern als einer der Gründe für den erwarteten Abschwung. "Die Konjunktur im Euro-Raum verliert rasant an Fahrt", sagte Commerzbank-Experte Matthias Rubisch. Den Tiefpunkt sieht er 2009 erreicht. Dann werde das Bruttoinlandsprodukt mit 0,7 Prozent so schwach wachsen wie noch nie seit Beginn der Währungsunion. "Die aktuellen Daten signalisieren eine stagnierende Wirtschaft", sagte Fortis-Chefvolkswirt Nick Kounis.

Auch in den einzelnen Euro-Ländern deuten die Konjunkturdaten auf einen Abschwung hin. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, zeigen das Ifo-Geschäftsklima der Unternehmen, die ZEW-Konjunkturerwartungen der Börsianer und das GfK-Konsumklima ein Ende des jahrelangen Aufschwungs an.

Quelle: ntv.de

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