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Bei 2500 Grad Blitze lassen Bakterien wachsen

Blitze, die in den Boden einschlagen, tragen zu einem kleinen Teil zum Wachstum von Bakterien bei. Während der Energieentladung entstehen neue chemische Verbindungen, die von Mikroorganismen genutzt werden können.

(Foto: picture-alliance / dpa)

In den Boden einschlagende Blitze tragen zu einem kleinen Teil zum Wachstum von Bakterien bei. Die elektrische Energie lässt neue Phosphor-Verbindungen aus dem Gestein des Untergrundes entstehen, die von den Mikroorganismen genutzt werden können. Das berichtet eine Gruppe um Matthew Pasek von der University of Arizona in Tuscon im Journal "Nature Geoscience".

2500 Grad heiße Entladung

Weltweit schlagen in jeder Sekunde durchschnittlich 44 Blitze aus den Wolken auf der Erde ein, haben die Wissenschaftler recherchiert. Die dabei freiwerdende elektrische Energie lässt eine Art gläsernen Zylinder (Fulgurit) in der Erde entstehen – entlang des Weges der rund 2500 Grad heißen Entladung werden Gesteine blitzartig zusammengeschweißt. Im Zuge dessen kommt es auch zu chemischen Reaktionen, die anderenfalls nicht ablaufen könnten, weil sie schlicht zu viel Energie benötigen.

Glasige Blitzpfade

Pasek analysierte zehn Fulgurite aus den USA, der Sahara und Australien. Wann immer es möglich war, bezog sein Team dabei auch das Erdreich ein, in dem sich die langen, glasartigen Blitzpfade fanden. Darin wiederum fanden sich Phosphorverbindungen (sogenannte Phosphonate), die auf den Blitz zurückgehen, erklären die Forscher. Diese neuen Verbindungen können von einigen Bakterien genutzt werden. Die neu beschriebene Quelle kann allerdings nicht besonders viele Mikroben ernähren.

Nach der Berechnung der US-Geochemiker kommen weltweit durch Blitze jährlich zwei bis drei Tonnen der neuen Phosphor-Verbindungen zusammen. Möglicherweise könnte sich ähnliches beim Einschlag von Asteroiden auf der Erde zutragen.

Quelle: ntv.de, dpa

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