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Unterscheidung durch Echo-Ruf Fledermäuse erkennen einander

In den Echo-Ortungsrufen der Fledermäuse steckt mehr Information als bislang angenommen: Die kleinen Säuger nutzen ihre Rufe nicht nur zur Echoortung, sondern auch zur Identifizierung von Artgenossen.

Fledermäuse stoßen Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden.

Fledermäuse stoßen Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fledermäuse finden mit ihren Rufen nicht allein den Weg zur Beute, sondern können damit auch Artgenossen erkennen. Das funktioniert selbst bei solchen Fledermäusen, die nahe miteinander verwandt sowie ökologisch ähnlich sind, und deren Ruffrequenzen sich daher teilweise überlappen. Das berichten Maike Schuchmann und Björn Siemers vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen. Ihre Studie ist im Journal "The American Naturalist" nachzulesen.

Die Forscher hatten Verhaltensexperimente mit zwei Arten von Hufeisennasen-Fledermäusen in Bulgarien unternommen. Dazu spielten sie den Tieren Echo-Ortungsrufe ihrer eigenen oder dreier fremder Arten über einen Lautsprecher vor und analysierten die Reaktionen. Beiden Arten unterliefen in der Unterscheidung nahezu keine Fehler, teilte das Team mit. "Den Fledermäusen fiel die Erkennung allerdings leichter für Arten, deren Ruffrequenzen sich deutlich von der eigenen unterscheiden", erklärte Erstautorin Schuchmann.

Aus den Resultaten ergeben sich aber neue Fragen: So könnte es für Fledermäuse von Vorteil sein, überlegenen Konkurrenten im Jagdgebiet auszuweichen. Hingegen könnte es sich lohnen, anderen Arten mit ähnlichen Quartieransprüchen auf der Suche nach neuen Rastplätzen zu folgen. Ob dies der Fall ist, sollen neue Experimente zeigen.

Quelle: ntv.de, dpa

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